Der weltgrößte Online-Versandhändler streicht fast doppelt so viele Stellen als noch vor Kurzem angegeben, schreibt der Vorstandschef Andy Jassy. Insgesamt sollen über 18.000 Stellen gestrichen werden, wovon auch Mitarbeiter in Europa betroffen sein sollen.
Es handelt sich um den ersten größeren Personalabbau in der Geschichte des US-Konzerns. Dieser Schritt sei notwendig, um Kosten zu senken, erklärte Jassy im Firmenblog. Da Amazons Geschäft weniger profitabel ist.
Der Nettogewinn sank im dritten Quartal 2022 um neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für das vierte Quartal erwartet Amazon ein für seine Verhältnisse schwaches Wachstum. Der Konzern will seine Jahresbilanz am 1. Februar vorlegen.
Kündigungen und Versprechungen
Vorerst sollten die Kündigungen die schwache Gerätesparte rund um Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa umfassen. Doch nach Angaben von Jassy soll der Personalabbau auch zusätzliche Sparten betreffen und die meisten Stellen sollen in Amazon Stores und im Bereich PXT (People Experience and Technology Solutions) gestrichen werden.
Jassy sagt den Betroffenen Unterstützung zu, in Form einer Abfindung, einer Übergangskrankenversicherung und weiterer Hilfe beispielsweise bei der externen Arbeitsvermittlung.
Die Mitteilung wurde gestern offiziell veröffentlicht, da wie Jassy selbst zugibt, ein Mitarbeiter aus dem Nähkästchen geplaudert hat. Weitere Gespräche zum Thema sollen mit den betroffenen Mitarbeitern (bzw. in Europa mit den Arbeitnehmervertretungen) erst 18. Januar beginnen.
Der Konzernchef blickt optimistisch in die Zukunft, da Amazon wie er selbst sagt, bereits in der Vergangenheit unsichere und schwierige Wirtschaftslagen gemeistert hat, und das auch weiterhin tun wird.
—