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Mit dem Entlastungspaket kommt der Tankrabatt, doch Branchenvertreter warnen

Einerseits wird in Deutschland zum 01. Juni ein Teil des Entlastungspakets eingeführt andererseits unterstütze die deutsche Industrie den drastischen Schritt des europäischen Embargos auf russisches Öl und warnt vor weiteren Energiepreissteigerungen.

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Seit einigen Monaten herrschen gewaltige Preisschwankungen an den Tankstellen. Die aktuelle ADAC-Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt, dass der Diesel bereits günstiger als Benzin ist und der Spritpreis soll mit dem Entlastungspaket noch mehr sinken.

Der Tankrabatt ist Teil des milliardenschweren Entlastungspakets der Bundesregierung, die einen zeitlich befristeten Rabatt an den Zapfsäulen plant, der ab dem 1. Juni gelten soll. Da stellt sich die Frage wie viel wird der Sprit mit und nach dem Tankrabatt kosten?

Nach Angaben des ADAC können Fahrer mit einem Ersparnis bei Benzin von rund 30 Cent und bei Diesel von ca. 14 Cent rechnen. Damit warnt der Autoclub gleichzeitig vor einem Chaos an den Zapfsäulen und rät den Fahrern nicht mit dem letzten Tropfen Kraftstoff unterwegs zu sein, damit man flexibler auf die Situation an den Tankstellen reagieren kann, denn es könne auch zu Engpässen kommen.

Entlastungspaket der Bundesregierung

Zum 1. Juni treten auch weitere Entlastungen ein. Zu den wichtigsten Punkten des Entlastungspakets gehören:

  • Einmalige Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro (nur für einkommensteuerpflichtige Erwerbstätige). Diese wird als Zuschuss zum Gehalt ausgezahlt und muss versteuert werden. Für Selbstständige wird die Vorauszahlung der Einkommensteuer um 300 Euro reduziert.
  • Befristete Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das europäische Mindestmaß für drei Monate. Der Spritpreis soll vorübergehend bei Benzin um 30 Cent und bei Diesel um 14 Cent je Liter sinken.
  • 9-Euro-Ticket für den ÖPNV sowie Entlastungen für Familien mit Kindern und Sozialhilfeempfänger.

Öllieferstopp wird Russland hart treffen

Die deutsche Industrie unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission für ein Öl-Embargo. Doch dieser Boykott bedeutet für Deutschland die Suche nach Alternativen und ggf. erneutem Preisanstieg.

Russisches Öl lässt sich auf dem Weltmarkt kurzfristig ersetzen, allerdings verbunden mit zusätzlichen Kosten und logistischen Herausforderungen. Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Übergangsfristen sind der richtige Weg. Angesichts des Ölembargos werden die Energiepreise wahrscheinlich weiter steigen. – so Präsident Siegfried Russwurm vom Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI).

Im Februar 2022 wurden nach vorläufigen Berechnungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 6,8 Millionen Tonnen Rohöl in die Bundesrepublik Deutschland eingeführt, davon 5,3 Millionen Tonnen aus Russland.

Deutschland importierte im Februar 2022 Rohöl aus 15 Lieferländern. Die 5 wichtigsten sind die Russische Föderation, gefolgt von den USA (1,8 Millionen Tonnen), Norwegen (1,7 Millionen Tonnen), Kasachstan (1,6 Millionen Tonnen) und Großbritannien (1,1 Millionen Tonnen). 20,0 Prozent der gesamten Rohöleinfuhren stammten im Berichtszeitraum aus britischen und norwegischen Nordseeölquellen; 15,1 Prozent wurden aus OPEC-Mitgliedsländern importiert, teilt BAFA mit.

Die Politik muss im engen Austausch mit Wirtschaft und Gesellschaft nun alles an Unterstützung gewähren, was für die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und den Schutz der privaten Verbraucher notwendig ist.“ – ergänzt Russwurm.

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