WERBUNG
freight on

Foto: Straż Graniczna/x.com

Polen verlängert Grenzkontrollen – Wirtschaft warnt vor Einschränkungen im Grenzverkehr

Lesezeit 2 Min.

Polen verlängert die temporären Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland und Litauen, die ursprünglich morgen, den 5. August auslaufen sollten. Begründet wird die Maßnahme mit sicherheitspolitischen Erwägungen. Doch in den Grenzregionen wächst der Widerstand: Unternehmen befürchten wirtschaftliche Einbußen durch stockende Verkehrsflüsse.

Dieser Text wurde vollständig von einem Redakteur verfasst – basierend auf fachlichem Wissen, journalistischer Erfahrung und sorgfältiger Recherche. Künstliche Intelligenz kam dabei nicht zum Einsatz.

Wie aus einem Entwurf des polnischen Innenministeriums hervorgeht, sollen die Grenzkontrollen vom 6. August bis zum 4. Oktober 2025 verlängert werden. Die seit Juli geltenden Maßnahmen zielen offiziell auf die Bekämpfung illegaler Migration und den Schutz der öffentlichen Sicherheit ab. Eingesetzt werden dafür neben dem Grenzschutz auch Polizei und territoriale Verteidigungskräfte.

Ergänzend wurden kleinere Änderungen an der Liste der Grenzübergänge vorgenommen. Neu hinzugekommen ist ein Fuß- und Radübergang bei Nowe Warpno–Rieth sowie eine Erweiterung der Promenade in Swinemünde bis zum angrenzenden Strandbereich. Drei wenig frequentierte Flussübergänge wurden gestrichen, berichtet die Polnische Presseagentur (PAP).

Unternehmen in Sorge – „Verkehrsfluss gerät ins Stocken“

Die verlängerten Maßnahmen stoßen in der Wirtschaft auf Kritik. Zwar sei die Logistik noch nicht gravierend beeinträchtigt, doch wachse die Unsicherheit, so Hanna Mojsiuk, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Nord in Stettin. Gegenüber polnischen Medien erklärte sie:

Die Grenzkontrollen führen zu psychologischen Hürden. Man reist seltener nach Deutschland – aus Angst vor Kontrollen und Staus. Und umgekehrt bleiben auch deutsche Kunden häufiger aus.

Die Kammer warnt, dass besonders kleine und mittlere Unternehmen unter der Situation leiden könnten – vor allem jene, deren Geschäftsmodell auf täglichen Kontakten und reibungslosem Personenverkehr basiert.

Unsicherheit für Transport und Logistik

Auch die Transport- und Logistikbranche beobachtet die Entwicklungen mit zunehmender Besorgnis. Zwar sind aktuell keine massiven Verzögerungen zu verzeichnen, doch die andauernde Unsicherheit bei Routenplanung und Lieferterminen erschwert das operative Geschäft. Engpässe an Übergangsstellen mit begrenzter Abfertigungskapazität gelten als besonders kritisch.

Sollten die Maßnahmen erneut verlängert werden, drohen Auswirkungen auf die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit polnischer Frachtführer im grenzüberschreitenden Verkehr.

Keine Klarheit über das Ende der Maßnahmen

Ob die Grenzkontrollen tatsächlich am 4. Oktober auslaufen, ist offen. Die Regierung hält sich die Option offen, bei veränderter Migrationslage erneut zu verlängern. Für viele Unternehmen ein belastendes Szenario – und ein Unsicherheitsfaktor in einer ohnehin herausfordernden Marktlage.

Tags: