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Fot. Bartosz Wawryszuk (Symbolbild)

Bewährungsstrafe für illegale Beschäftigung von Fahrern aus Usbekistan: Spediteur verurteilt

Lesezeit 3 Min.

Ein deutsches Gericht hat ein rechtskräftiges Urteil gegen einen Spediteur gefällt, der Fahrer aus Usbekistan unter Verstoß gegen deutsches Recht beschäftigte. Eine Bewährungsstrafe, eine Geldauflage und erhebliche Reputationsschäden – deutsche Behörden zeigen bei illegaler Beschäftigung keine Nachsicht.

Dieser Text wurde vollständig von einem Redakteur verfasst – basierend auf fachlichem Wissen, journalistischer Erfahrung und sorgfältiger Recherche. Künstliche Intelligenz kam dabei nicht zum Einsatz.

Das Amtsgericht in Backnang (Baden-Württemberg) verurteilte den Spediteur aus Weinstadt zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten. Zusätzlich muss der 37-Jährige 4.000 Euro an einen Verein gerichtlich bestellter Betreuer zahlen. Das Urteil ist rechtskräftig.

Illegale Beschäftigung in der Transportbranche kann teuer werden – nicht nur finanziell. Der Fall des Spediteurs aus Weinstadt zeigt, dass deutsche Behörden solche Verstöße mit größter Konsequenz ahnden. Das Urteil dient als Warnung für andere Unternehmen der Transportbranche.

Strafe für Spediteur aus Weinstadt

Zu den schwerwiegendsten Vorwürfen gegen den Mann zählt das Versäumnis, die Fahrer bei der Sozialversicherung anzumelden. Er habe bewusst keine Schritte zur Legalisierung unternommen und dabei auf den eigenen finanziellen Vorteil gesetzt.

Die Ermittlungsergebnisse der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) waren eindeutig: In den Jahren 2021 und 2022 beschäftigte der Spediteur zwölf Fahrer aus Usbekistan ohne gültige Genehmigungen.

Zwar verfügten die Fahrer über kurzfristige Aufenthaltstitel anderer EU-Staaten – diese berechtigten jedoch nicht zur legalen Erwerbstätigkeit in Deutschland. Das Gericht stellte zudem fest, dass der Spediteur weder reguläre Gehälter zahlte noch den gesetzlichen Mindestlohn einhielt. Die Fahrer mussten Grundbedürfnisse wie Lebensmittel aus Direktzahlungen der Firmenkunden decken.

Dänischer Präzedenzfall: Sozialdumping ruiniert Unternehmen

Ein aktuelles Beispiel aus Dänemark zeigt, wie dramatisch sich Verstöße gegen Arbeitsrecht auswirken können: Das Transportunternehmen Contrans musste im Juli 2025 Insolvenz anmelden – ebenso wie mehrere Tochterfirmen.

Zuvor war das Unternehmen massiven Vorwürfen des Sozialdumpings ausgesetzt. Fahrer aus den Philippinen und Osteuropa wurden gezwungen, dauerhaft in LKW-Kabinen zu leben und für Löhne zu arbeiten, die den dänischen Mindestlohn um das Zehnfache unterschritten.

Bereits 2022 wurden Contrans und die polnische Tochter Henrik Hansen Sp. z o.o. zu einer Geldstrafe von über 1,3 Millionen dänischen Kronen (ca. 175.000 Euro) verurteilt. Das Unternehmen machte Verluste von über 850.000 Euro. Durch öffentlichen Druck beendeten Großkunden wie JYSK und Bestseller die Zusammenarbeit.

Der Fall Contrans zeigt: Auch große Marktakteure sind nicht vor den Folgen illegaler Beschäftigung geschützt. Langjährig tolerierte Verstöße können zum wirtschaftlichen Zusammenbruch führen. Der Fall ist ein deutliches Signal in der europäischen Diskussion über faire Arbeitsbedingungen und unternehmerische Verantwortung in der Transportbranche.

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