[Update 07. Juni 2024, 14:00 Uhr – Bayern: LKW-Fahrverbote bis Ende Juli aufgehoben]
Zur Unterstützung der Hilfs- und Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser wurden die Fahrverbote in Bayern an Sonn- und Feiertagen sowie das Fahrverbot nach der Ferienreiseverordnung für LKW ab 7,5 Tonnen bis Ende Juli aufgehoben. Das werde im Zuge von Rettungs-, Hilfs- und Aufräumarbeiten und für die Versorgung der Bevölkerung ausgesetzt, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit.
Weiter heißt es, dass das Hochwasser sich zunehmend auf die Donauregion konzentriert. Rund 75.000 Helferinnen und Helfer sind im Einsatz und kämpfen gegen die Wassermassen. Zahlreiche Landkreise und Städte haben den Katastrophenfall ausgerufen. Stand vom 7. Juni 224.
Die aktuelle Lage in den betroffenen Landkreisen, sowie Informationene zu den Soforthilfen der Staatsregierung können auf der Webseite des Innenministeriums HIER abgerufen werden.
[Update 04. Juni 2024, 16:00 Uhr – Hilfstransporte in die Katastrophengebiete sowie Notdiensteinsätze sind von der LKW-Maut befreit]
Der Süden Deutschlands wurde von Überschwemmungen heimgesucht. Die Lage in Bayern und Baden-Württemberg ist weiterhin angespannt, viele Straßen sind überflutet. In Passau wurde heute der erwartete Höchstwasserstand korrigiert. Statt 9,70 m rechnet der bayerische Hochwassernachrichtendienst nun mit 9,90 Metern. Heute Morgen um 8.30 Uhr hatte der Pegelstand 9,67 Meter erreicht.
Bis gestern Morgen war die Autobahn A9 in Oberbayern zwischen Ingolstadt und Langenbruck auf mehr als 50 Kilometern komplett gesperrt. Durch einen Dammbruch war die Strecke überflutet worden.
Heute ist die A9 in beiden Fahrrichtungen wieder befahrbar. AS Manching ist in beiden Fahrrichtungen noch vollgesperrt. Auch die Hochwasser bedingten Sperrungen entlang der A8 bei Frasdorf und der A93 bei Brannenburg konnten in der Nacht bereits wieder aufgehoben werden, meldet die Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH des Bundes.
Ernsthafte Schwierigkeiten treten auch in der Industrieproduktion und im Güterverkehr auf. Beim Fahrzeughersteller Audi ruht der Betrieb im Stammwerk Ingolstadt. Die Früh- und Spätschicht seien am Montag abgesagt worden, bestätigt eine Sprecherin. Bei Airbus Defence and Space in Manching hingegen stand der Betrieb am Montag still.
Dachser setzte Abholung und Zustellung aus
Aufgrund der schwierigen Lage hat das Logistikunternehmen Dachser aus dem bayerischen Kempten am Montag die Abholungen und Zustellungen im Nahverkehr in den am stärksten betroffenen Regionen eingestellt, teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Redaktion mit. Die Niederlassungen selbst waren und sind nicht vom Hochwasser betroffen.
Heute hat sich in einigen Gebieten die Lage wieder entspannt, sodass die Nahverkehrs-Belieferung wieder aufgenommen werden konnte. In den am schwersten betroffenen Hochwassergebieten in Bayern und Baden-Württemberg ist das allerdings auch heute noch nicht möglich”.
Dachser prüfe die Lage dort von Tag zu Tag. Über Maßnahmen der zentralen Netzwerksteuerung sorge man dafür, dass die betroffenen Niederlassungen nicht mit Ware überlastet werden.
An der Donau – das gilt auch für Österreich und die Slowakei – wird noch einiges an Hochwasser erwartet, sodass wir die Situation hier genau beobachten und ggfs. Maßnahmen ergreifen”, heißt es abschließend.
Hilfstransporte in die Katastrophengebiete sind von der LKW-Maut befreit
Das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) informiert über eine Mautbefreiung von Hilfstransporten und Fahrten von Einsatzfahrzeugen zur Unterstützung der Kräfte im Katastrophengebiet.
Aus ganz Deutschland und sogar aus dem benachbarten Ausland kommen Hilfstransporte, um die Menschen in den Hochwassergebieten mit dringend benötigten Sachspenden, Maschinen, usw. zu unterstützen. Außerdem unterstützen viele Unternehmen im Auftrag der Krisenstabsstellen die Einsatzkräfte von Feuerwehren, THW, Bundeswehr und Bundespolizei bei den Aufräumarbeiten”.
Folgende Hilfstransporte und Fahrten von Einsatzfahrzeugen zur Unterstützung der Kräfte im Katastrophengebiet können mautbefreit durchgeführt werden:
- Transporte von humanitären Hilfsgütern (Nahrungsmitteln, Kleidung, Hygieneartikel etc.)
- Transporte von Futtermitteln
- Transporte von Räumfahrzeugen, schweren technischen Geräten, Sandsäcken etc. in Katastrophengebiete
- Entsorgung von Schlamm, Schutt, Schrott, Sperrmüll, Tierkadavern etc. aus Katastrophengebieten
Fahrzeuge die von der Maut befreit sind, können für die Dauer des Einsatzes bei der Toll Collect GmbH auf freiwilliger Basis registriert werden.
Mehr Informationen stellt das Bundesamt auf seiner Webseite zur Verfügung.
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Mitarbeit: Agnieszka Kulikowska-Wielgus