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Die wirtschaftliche Lage wirft einen Schatten auf das europäische Transportgewerbe. Ein Aufschwung ist nicht in Sicht

Im Jahr 2023 ist der Markt des europäischen Straßentransports im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig geschrumpft. Das laufende Jahr soll etwas besser werden. Von einem dynamischen Wachstum kann in den kommenden Jahren jedoch keine Rede sein.

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Im Jahr 2023 schrumpfte der Wert des europäischen Güterverkehrs auf der Straße im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent in konstanten Preisen (und um 4,1 Prozent in nominalen Preisen) auf 448,65 Milliarden Euro.

Innerhalb des europäischen Verkehrs macht der Binnenverkehr den größten Teil des Marktes aus. Sein Wert erreichte 310,1 Milliarden Euro – was einen Rückgang von real 0,3 Prozent und nominal 4 Prozent bedeutet.

Der grenzüberschreitende Verkehr sank den Angaben zufolge noch stärker, nämlich real um 0,6 Prozent und nominal um 4,4 Prozent auf 138,5 Milliarden Euro – folgt aus den Daten.
Die Rückgänge des Gütertransportmarktes sind eine direkte Folge des wirtschaftlichen Abschwungs in Europa. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds lag das BIP-Wachstum in Europa im Jahr 2023 bei nur 0,7 Prozent. Hinzu kommt, dass die deutsche Wirtschaft, die größte auf dem alten Kontinent, ein negatives Wachstum verzeichnete. Auch die europäische Industrie entwickelt sich schwächer (wie beispielsweise die Ergebnisse des PMI-Indexes zeigen), während die hohe Inflation und die Lebenshaltungskosten den Konsum negativ beeinflussen. All dies bewirkte, dass das Transportaufkommen im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen ist.

Zudem sinken auch die Transportsätze, was zu einem niedrigeren Marktwert bei geringeren Mengen führt. Der Preisrückgang ist eine Folge der geringeren Nachfrage bei gleichzeitig steigendem Angebot an Transportmitteln. Die geringere Transportnachfrage bedeutet, dass mehr LKW zur Verfügung stehen, was zusammen mit der zusätzlich steigenden Zahl von Neuzulassungen einen starken Druck auf die Frachtsätze ausübt.

2024 wird etwas besser

Für das laufende Jahr wird jedoch mit einer leichten Erholung des Marktes gerechnet. Nach einer Prognose von Transport Intelligence wird der europäische Straßenverkehrsmarkt real um 1,7 Prozent auf 456,1 Milliarden Euro wachsen.

Der Inlandsverkehr in den europäischen Ländern wird voraussichtlich leicht wachsen – um 1,1 Prozent auf 313,5 Mrd. EUR. Der internationale Verkehr soll sich dagegen dynamischer entwickeln. Hier wird ein Wachstum von 2,9 Prozent auf 142,6 Milliarden Euro erwartet.

Die Verbesserung im Transport wird eine Folge des Aufschwungs der europäischen Wirtschaft sein. Die Europäische Kommission schätzt, dass das BIP-Wachstum in der EU 1,3 Prozent beträgt. In der Eurozone wird ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent im Jahr 2024 und 1,6 Prozent im Jahr 2025 erwartet. Auch in Deutschland wird sich die Situation leicht verbessern: Nach einem Schrumpfen der Wirtschaft im Jahr 2023 wird für das laufende Jahr ein leichtes, aber dennoch positives Wachstum von 0,9 Prozent erwartet. Es wird erwartet, dass die Exporte (plus 3,5 Prozent) und die Importe (plus 3,4 Prozent) stärker wachsen werden, was den internationalen Transport antreibt.

Deutschland ist der größte Transportmarkt in Europa mit einem wertmäßigen Anteil von rund 18 Prozent. Die nächstgrößten Märkte sind das Vereinigte Königreich, Frankreich und Spanien. Polen, das als ein Schwergewicht in der Transportbranche gilt, liegt nicht unter den ersten sieben Ländern. Die Stärke unseres Sektors beruht auf der Position der polnischen Spediteure und nicht auf dem inländischen Markt selbst.

Dennoch gehen alle Prognosen davon aus, dass das Wachstum in Europa im Jahr 2024 eher bescheiden ausfallen wird und ein dynamischer Aufschwung eher nicht erwartet werden kann.

Fahrermangel könnte wieder zunehmen

In Bezug auf den Transportsektor selbst weist Transport Intelligence darauf hin, dass der Fahrermangel ab 2024 bei leicht steigender Nachfrage wieder stärker spürbar sein wird. Der Mangel an LKW-Fahrern im Jahr 2023 war aufgrund der geringeren Nachfrage nach Transportdienstleistungen weit weniger spürbar.

Nach der Erhöhung der Mautgebühren in Deutschland erwarten Experten zudem einen Anstieg der Transportkosten in Europa. Da das Land sowohl als Ziel- als auch als Transitland für den europäischen Verkehr von großer Bedeutung ist, wird sich die Gebührenerhöhung auf die Kondition der Spediteure und Logistikunternehmen in den meisten europäischen Ländern auswirken. Für viele von ihnen wird es unvermeidlich sein, ihre Preise zu erhöhen, um bei steigenden Kosten im Geschäft zu bleiben.

Vorsichtige Prognosen

In den Folgejahren bis 2027 dürfte das Wachstum des Güterverkehrsmarktes dynamischer ausfallen als 2023-24, aber von einem Boom kann dennoch kaum die Rede sein. Die Analysten von Transport Intelligence gehen von einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 1,7 Prozent zwischen 2023 und 2027 aus. Am Ende des Fünfjahreszeitraums wird der Wert des europäischen Verkehrsmarktes voraussichtlich 490,85 Milliarden Euro erreichen.

Ähnlich wie schon im Jahr 2024, dürfte der grenzüberschreitende Verkehr während des gesamten Prognosezeitraums schneller wachsen als der Inlandsverkehr. Es wird erwartet, dass der Verkehr zwischen den Ländern mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 2,2 Prozent wächst und am Ende des Prognosezeitraums einen Wert von 155,5 Mrd. Euro erreicht. Der innerstaatliche Verkehr wird mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 1,5 Prozent nur geringfügig zunehmen und voraussichtlich einen Wert von ca. 335,3 Mrd. Euro erreichen.

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