TransInfo

Foto: AdobeStock/ industrieblick

Der Logistikmarkt sorgt für eine positive Überraschung: Prognosen nach oben korrigiert

Der globale Logistikmarkt hat im vergangenen Jahr für eine erfreuliche Überraschung gesorgt. Laut dem aktuellen Marktbericht entwickelte er sich schneller als zuletzt prognostiziert. Auch die Erwartungen für dieses und die nächsten vier Jahre sind besser als noch vor einem halben Jahr.

Lesezeit 5 Min.

Nach Schätzungen der Analysten von Transport Intelligence (TI) erreichte der weltweite Kontraktlogistikmarkt im Jahr 2023 ein Volumen von 283,98 Milliarden Euro. Dies entspricht einem realen (ohne Berücksichtigung der Inflation) Anstieg von 3,5 %. Damit übertrifft das Ergebnis das des Vorjahres, in dem der Markt im Jahresvergleich um 3 % wuchs.
Bereits im vergangenen Jahr lag der Marktwert um 12 Prozent höher als vor der Pandemie. Lediglich im Jahr 2020 verzeichnete die Kontraktlogistikbranche einen Wertrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Danach folgte jedoch eine Erholung von etwa 8 % im Jahr 2021.

Erwähnenswert ist, dass TI in der Prognose vor einem halben Jahr davon ausging, dass das Wachstum des globalen Kontraktlogistikmarkts im Jahr 2023 geringer ausfallen würde als im Jahr 2022. Mittlerweile stellte sich heraus, dass genau das Gegenteil der Fall war.
Wie die Autoren des TI-Berichts betonen, erwies sich die Weltwirtschaft im Jahr 2023 als überraschend widerstandsfähig gegenüber den zahlreichen Turbulenzen, die sie trafen. Die Auswirkungen des andauernden Krieges in der Ukraine waren weiterhin spürbar, etwa durch hohe Inflation sowie steigende Energie- und Treibstoffpreise. Allerdings ließen die Preissteigerungen in der zweiten Jahreshälfte deutlich nach.

Darüber hinaus stieg die weltweite Industrieproduktion im Jahr 2023 um 3,2 %. Der E-Commerce-Bereich generiert weiterhin eine starke Nachfrage. Staatliche Konjunkturprogramme aller Art haben in vielen Ländern dazu beigetragen, die Nachfrage relativ hoch zu halten. Vergessen wir nicht, dass wir mit unserer eurozentrischen Sichtweise eine klare Konjunkturabschwächung in Europa sehen. In Asien oder sogar Nordamerika ist die Situation jedoch völlig anders. Dies spiegelt sich in den Ergebnissen der Logistikbranche wider.
Wie der TI-Bericht hervorhebt, war das Wachstum im letzten Jahr größtenteils das Ergebnis der Ausweitung der Kontraktlogistik in Entwicklungsländern. In den entwickelten Ländern war die Ausweitung dieser Art von Dienstleistungen eher gering.

Regionale Unterschiede

Die größte globale Region im Hinblick auf den Wert der Kontraktlogistik ist Asien und der Pazifik mit einem Anteil von etwa 39–40 Prozent am Weltmarkt. Die nächsten Märkte sind Europa und Nordamerika mit einem Anteil von jeweils etwa 28–29 Prozent und 25 Prozent. Diese Anteile basieren auf den Prognosen für den Vertragsmarkt im Jahr 2023.

Wichtig ist jedoch das dynamische Wachstum des asiatischen Marktes im Vergleich zu den Regionen Europa und Nordamerika. Während der Wert der Kontraktlogistik in Asien voraussichtlich um etwa 6 % wachsen wird, sind die europäischen und nordamerikanischen Märkte von praktisch Nullwachstum geprägt. Der Wert des europäischen Marktes würde sogar schrumpfen.

Die Folgen des Krieges in der Ukraine (Inflation, Rohstoff-, Energie- und Treibstoffpreise) trafen Europa weitaus stärker als Asien oder den amerikanischen Kontinent. Asiatische Länder zeichnen sich durch ein deutlich dynamischeres Wirtschaftswachstum aus. Es sei auch daran erinnert, dass sich in Asien der zweitgrößte (China) und drittgrößte (Japan) Markt der Welt befindet. Während der Handel mit Europa durch Unruhen im Roten Meer mit Hindernissen und Schwierigkeiten konfrontiert ist, floriert der innerasiatische Handel.

Weitere Erholung in Sicht

Analysten von TI gehen davon aus, dass sich die Weltwirtschaft in diesem Jahr weiter von der Krise erholen wird. Darüber hinaus dürften die sinkende Inflation und die erwartete Zinssenkungspolitik hilfreich sein. Der zunehmende internationale Handel dürfte zu einem dynamischeren Wachstum des Kontraktlogistikmarktes führen. Im Jahr 2024 soll sein Wert um 4,2 % höher liegen als im Jahr 2023 und rund 296 Milliarden Euro betragen.

Auch hier fällt die aktuelle Prognose besser aus als die Ende 2023 veröffentlichte. Analysten gingen ursprünglich davon aus, dass das Wachstum in diesem Jahr 3,7 % betragen würde. Aktuelle Schätzungen gehen von einem höheren Wert von 4,2 % aus. Die treibende Kraft des Weltmarktes wird weiterhin der asiatisch-pazifische Markt mit einer Wachstumsrate von über 6 % sein. Die gute Nachricht ist, dass wir auch auf den europäischen und nordamerikanischen Märkten ein Wachstum sehen werden, wenn auch deutlich geringer als im Fall Asiens – etwa 1,5–1,9 %.
Mittelfristig bis 2028 wird mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 4,1 % gerechnet. TI-Experten schätzen, dass der Marktwert am Ende dieses Jahres 347,9 Milliarden Euro betragen wird.

Tags