Laut der aktuellen Mietpreiskarte von Realogis für das erste Halbjahr 2025 ist das durchschnittliche Mietpreiswachstum bei Neubauten im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres um fünf Prozentpunkte zurückgegangen – von 7 auf nur noch 2 Prozent. In 33 analysierten Märkten zeigt sich ein gemischtes Bild aus Preissteigerungen, Stagnation und Rückgängen.
München bleibt Spitzenreiter mit Abstand
Die bayerische Landeshauptstadt verteidigt mit einer Spitzenmiete von 13,50 €/m² ihre Position als teuerster Logistikstandort in Deutschland. Im Vergleich zu H1 2024 (12,00 €/m²) entspricht das einem Anstieg um 13 %. Augsburg (9,50 €/m²) folgt mit deutlichem Abstand auf Rang 2, gefolgt von Stuttgart und Hamburg (jeweils 9,00 €/m²).
Mit einem Mietpreisunterschied von vier Euro pro Quadratmeter zwischen München und Augsburg hat sich der Abstand zur Spitze deutlich ausgeweitet – ein seltener Befund auf einem insgesamt ausbalancierten Markt.

Quelle: REALOGIS
Spitzenmieten steigen selektiv – Ulm und Bielefeld legen kräftig zu
Neben München verzeichneten auch Ulm und Bielefeld ein Mietplus von jeweils 13 Prozent. Ulm kletterte damit von Rang 16 auf Rang 6 (8,50 €/m²), Bielefeld von Rang 26 auf Rang 19 (7,00 €/m²). In Bielefeld trug laut Realogis insbesondere ein verfügbares 20.000 m² großes „built-to-suit“-Projekt zur Mietpreisentwicklung bei.
Top-Märkte entwickeln sich uneinheitlich – Berlin mit Preisrückgang
In den Top-8-Standorten stiegen die Spitzenmieten im Schnitt um 4 Prozent. Während Frankfurt (+5 %), Stuttgart (+10 %) und Hamburg (+9 %) Preissteigerungen registrierten, stagnierte die Miete in Düsseldorf und Köln – und sank in Berlin sogar um 5 % auf 8,20 €/m². Alexander Ego von Realogis Berlin bewertet diese Entwicklung als Marktkorrektur nach ambitionierten Angebotspreisen.
Stärkste Rückgänge im Osten – Leipzig, Zwickau und Magdeburg
Die größten Mietpreisverluste wurden in ostdeutschen Märkten verzeichnet. Leipzig (-10 % auf 6,50 €/m²), Zwickau (-10 % auf 5,40 €/m²) und Magdeburg (-9 % auf 5,65 €/m²) registrierten die stärksten Rückgänge. Ursachen sind laut Realogis unter anderem ein Überangebot bei gleichzeitig zurückhaltender Nachfrage.
Zur Methodik: Wer steht hinter den Daten?
Die Daten der Mietpreiskarte stammen von Realogis, einer auf Industrie- und Logistikimmobilien spezialisierten Beratungsgesellschaft mit Sitz in Deutschland. Das Unternehmen analysiert regelmäßig den Markt auf Basis tagesaktueller Angebotsmieten aus Neubauprojekten. Für den aktuellen Bericht wurden 33 Logistikstandorte berücksichtigt – darunter sowohl Metropolen als auch regionale Märkte.
Realogis vermittelte im Jahr 2023 über 980.000 m² Logistikfläche und deckt damit einen wesentlichen Teil des deutschen Markts ab. Die Analyse basiert nicht auf eigenen Objekten, sondern stellt eine unabhängige Marktbeobachtung dar.