Kuehne + Nagel erzielte in den ersten drei Monaten 2024 einen Umsatz von 5,5 Milliarden Schweizer Franken, was einem Rückgang von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (6,7 Milliarden Franken) entspricht. Der Bruttogewinn war etwas weniger rückläufig und erreichte mit 2,1 Milliarden Franken 13 Prozent weniger als im ersten Quartal 2023. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) lag mit 376 Millionen Franken um 39 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Reingewinn der Schweizer Gruppe belief sich im ersten Quartal 2024 auf 270 Millionen Franken, was einem Rückgang von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Kuehne+Nagel hat den Jahresauftakt 2024 in einem anspruchsvollen Umfeld solide, jedoch mit rückläufigen Ergebnissen, abgeschlossen, kommentierte Stefan Paul, CEO der Kühne+Nagel International AG die Geschäftszahlen.
Die deutlichen Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr sind vor allem auf schwächere Ergebnisse in der Seefracht zurückzuführen, die wiederum eine Folge der seit mehreren Quartalen rückläufigen Frachtraten sind. Nachdem die Raten in den Jahren 2021 und 2022 einen Höchststand erreicht hatten, kehrten sie im Laufe des Jahres 2023 auf das Niveau vor der Pandemie zurück.
Trotz Verlusten – steigende Mengen
Dementsprechend sank der Umsatz im Geschäftsbereich Seefracht im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 27,8 Prozent und erreichte 1,926 Milliarden Franken. Das EBIT fiel auf 197 Millionen Franken und lag damit um mehr als 42 Prozent unter dem Vorjahreswert. Interessanterweise war das Volumen höher als im ersten Quartal 2023; es erreichte 1 Million TEU, was einer Steigerung von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies lässt auf einen Aufschwung des Welthandels hoffen.
Auch der Geschäftsbereich Luftfracht verzeichnete starke Rückgänge, wenn auch etwas geringer als der Bereich Seefahrt. Der Umsatz in der Luftfracht belief sich auf 1,583 Milliarden Franken, ein Minus von 15 Prozent. Ähnlich wie im Bereich Schifffracht ging der EBIT stark zurück – um mehr als 43 Prozent auf 94 Millionen Franken. Positiv zu vermerken ist auch die Zunahme der Volumina, die stärker ausfiel als in der Seefracht“, da sie im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent (auf 491.000 Tonnen) zunahm. Dies ist wohl auf eine höhere Nachfrage nach Transportdienstleistungen in der Luftfracht infolge der Störungen des Seeverkehrs aufgrund der Situation im Roten Meer zurückzuführen.
Bessere Ergebnisse im Landverkehr und in der Kontraktlogistik
Im Bereich Landverkehr fiel der Umsatzrückgang mit 10 Prozent (auf 860 Millionen Franken) etwas moderater aus als in den Geschäftsbereichen Seefracht und Luftfracht. Das EBIT fiel jedoch ähnlich wie in den anderen Bereichen schwächer aus und lag mit 30 Millionen Franken um mehr als 42 Prozent unter dem Wert der ersten drei Monate 2023.
Die Kontraktlogistik hat sich dagegen relativ am besten geschlagen. Der Umsatz in diesem Geschäftsbereich sank im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Prozent auf 1.139 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging mit knapp 11 Prozent deutlich weniger zurück als in den anderen Geschäftsbereichen und erreichte einen Wert von 55 Millionen Franken.
Auch die Ergebnisse des dänischen Logistikunternehmens DSV zeigten ein ähnliches Muster. Die Einnahmen des Unternehmens im ersten Quartal 2024 beliefen sich auf 38,34 Milliarden DKK – 5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2023. Der Bruttogewinn lag mit 10,265 Milliarden DKK um 8,6 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das EBIT sank noch deutlicher, um mehr als 20 Prozent auf 3,641 Milliarden DKK. Dennoch konnte der dänische Logistik eine mäßig positive Bilanz des ersten Quartals 2024 mit einem Ergebnis von 2,39 Milliarden DKK ziehen, auch wenn dieses um 27 Prozent unter dem Wert des Vorjahres lag.
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Seefracht und Luftfracht mit Rückgängen
Der umsatzstärkste Geschäftsbereich See – und Luftfracht, erwirtschaftete im ersten Quartal 2024 22,7 Milliarden DKK, was einen Rückgang von 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Rohertrag des Geschäftsbereichs fiel um 16 Prozent und das EBIT um 26 Prozent niedriger aus, was darlegt, dass sowohl die See- als auch die Luftfracht weiterhin mit deutlich niedrigeren Raten als in den Vorjahren zu kämpfen haben. Die Volumina in beiden Geschäftsbereichen haben sich jedoch im Vergleich zum Jahresbeginn 2023 verbessert, mit einem Anstieg in der Luftfracht um 2,3 Prozent und in der Seefracht um 8,9 Prozent.
Landverkehr auf Kurs
Der Geschäftsbereich Landverkehr fiel beim dänischen Betreibers besser aus als bei Kühne + Nagel auf. Die Einnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent auf 10,425 Milliarden DKK. Der Bruttogewinn war ebenfalls besser als in den ersten drei Monaten 2023, wenn er auch nur geringfügig um 0,7 Prozent auf 1,964 Milliarden DKK gestiegen ist. Das EBIT im ersten Quartal 2024 fiel mit 490 Milliarden DKK jedoch um 1,8 Prozent schwächer aus als im Vorjahr.
Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik konnte ebenfalls ein gutes Quartal und einen Umsatzanstieg um 7,3 Prozent auf 5,989 Milliarden DKK verzeichnen. Der Gewinn vor Steuern stieg um 5,8 Prozent auf 2,4 Milliarden DKK, das EBIT lag jedoch um 8,8 Prozent niedriger als im ersten Quartal 2023. Das Unternehmen veröffentlichte auch seine EBIT-Prognose für das laufende Jahr, der voraussichtlich zwischen 15 und 17 Millionen DKK liegen wird.
Ehrgeizige Pläne von GXO
Die vorläufigen Ergebnisse für das erste Quartal wurden jüngst auch vom US-amerikanischen Kontraktlogistiker GXO Logistics veröffentlicht. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz von voraussichtlich 2,4 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg gegenüber den 2,2 Milliarden Dollar, die im ersten Quartal 2023 gemeldet wurden.
Das EBITDA wird voraussichtlich 154 Millionen US-Dollar betragen, was leicht unter dem Wert von 158 Millionen US-Dollar liegt, der im Zeitraum Januar bis März 2023 verzeichnet wurde.
Gleichzeitig rechnet der Konzern mit einem Verlust von 36 Millionen US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch rote Zahlen in Höhe von 59 Millionen US-Dollar geschrieben. Der Verlust im ersten Quartal 2024 ist auf Aufwendungen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten zurückzuführen.
Für das Gesamtjahr 2024 hat GXO eine Gewinnprognose veröffentlicht: Das Unternehmen erwartet ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das EBITDA-Ergebnis wird voraussichtlich zwischen 760 und 790 Millionen US-Dollar liegen, gegenüber 749 Millionen US-Dollar im Jahr 2023.
Seifert Logistics steigert Umsatz
Der deutsche Logistikdienstleister Seifert Logistics hat Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2023 vorgestellt. Demnach werden die Umsatzerlöse voraussichtlich 320 Millionen Euro erreichen, was einer Steigerung von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Umsatzsteigerung wurde unter anderem durch die Übernahme der Bremer Lorel Logistik sowie durch die Eröffnung eines neuen Standorts und den Ausbau zweier Hubs befeuert. Damit wurden 950.000 Quadratmeter unter die Verwaltung des Unternehmens gebracht.Im laufenden Jahr will Seifert den Aufwärtstrend fortsetzen. Bis Ende 2024 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 350 Millionen Euro.