Quelle: Adobestock / Maren Winter

Neue Route von Asien nach Europa:”Billiger, schneller und sicherer”

Thailand plant eine Megainvestition in einen neuen Verkehrskorridor, der den Pazifik mit dem Indischen Ozean unter Umgehung der Straße von Malakka verbinden soll, dies teilte der thailändische Premierminister Srettha Thavisin an. Das südasiatische Land ist auf der Suche nach Co-Investoren für das Zehn-Milliarden-Dollar-Projekt.

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Bei einem Treffen mit Investoren in San Francisco sagte der thailändische Premierminister, das Festland-Projekt werde etwa 1 Billion Baht oder rund 28 Milliarden Dollar kosten. Im Rahmen des Projekts werden zwei Seehäfen an der Ost- und Westküste des Isthmus von Kra entstehen, die durch ein Netz von Autobahnen und Eisenbahnstrecken miteinander verbunden werden sollen.

Der neue Korridor soll die Transitzeit vom Fernen Osten zum Indischen Ozean um durchschnittlich vier Tage verkürzen und die Transportkosten um 15 Prozent senken. Heute wird der größte Teil des Transports von Asien in den Nahen Osten und nach Europa durch die Straße von Malakka zwischen Malaysia, Indonesien und Singapur abgewickelt.

Das Festland-Projekt wird eine zusätzliche wichtige Route zur Unterstützung des Verkehrs und eine wichtige Option zur Lösung der Probleme in der Straße von Malakka sein, sagte der thailändische Premierminister bei einem Treffen in San Francisco. Es wird eine billigere, schnellere und sicherere Route sein.

Die Straße von Malakka ist heute die am stärksten befahrene Seeroute der Welt, über die (nach verschiedenen Schätzungen) etwa 25-30 Prozent des Warenhandels verlaufen. Etwa 60 Prozent des Wertes des chinesischen Seehandels fließen durch diese Meerenge, die die längste der Welt ist.

Alternativer Verkehrskorridor

Die Schaffung eines alternativen Verkehrskorridors wird die Straße von Malakka entlasten und die internationalen Handelsströme verbessern. Die Straße von Malakka steht nämlich vor einem zunehmenden Kapazitätsproblem, das sich auf längere Fahrten auswirkt und höhere Kosten für die Schiffseigner verursacht. Schätzungen zufolge könnte bis zum Jahr 2030 das Volumen der durch die Straße von Malakka umgeleiteten Güter deren Kapazität übersteigen.

Das Mega-Projekt umfasst den Bau eines Hafens in Ranong an der Andamanensee an der Westküste des thailändischen Teils der malaiischen Halbinsel und eines zweiten Hafens in der Provinz Chumphon an der Ostküste des Golfs von Thailand. Die Häfen sollen durch ein Autobahn- und Schienennetz auf einer rund 100 km langen Strecke zwischen den beiden Häfen verbunden werden.

Ein Leckerbissen für Investoren

Thailand will ausländische Investoren zur Teilnahme an dem Projekt einladen. Die Investoren sollen sogar die Möglichkeit haben, Mehrheitsbeteiligungen an Joint Ventures zu übernehmen, die mit lokalen Unternehmen für bestimmte Investitionen gegründet werden, sei es für den Bau von Häfen oder Verkehrsinfrastrukturen. Nach Angaben von Bloomberg sind unter anderem Oracle, der Hafen von Long Beach und der Hafenbetreiber SSA Marine Inc. an einer Beteiligung an dem Projekt interessiert.

Außer den USA sind aber auch andere Länder an dem Projekt interessiert. Das Portal nationalthailand.com berichtet, dass während des Besuchs des thailändischen Premierministers in China im Oktober eine Reihe von Unternehmen aus dem Reich der Mitte Interesse an Investitionen in das Projekt zeigte. Aber auch der Einstieg von saudi-arabischen Unternehmen sei nicht unwahrscheinlich.

Sollte das Projekt tatsächlich realisiert werden (der Termin 2039 zeichnet sich ab), wird der neue Korridor der thailändischen Wirtschaft einen großen Schub geben. Es wird geschätzt, dass rund 280.000 Arbeitsplätze geschaffen werden und das Wirtschaftswachstum des Landes, das 2022 bei 2,6 Prozent liegt, auf 5-5,5 Prozent steigen könnte.

Seit vielen Jahren verfolgt Thailand Pläne zur Schaffung eines alternativen Verkehrskorridors, der den Weg vom Fernen Osten zum Indischen Ozean verkürzen würde. Auch der Bau eines Kanals über den Isthmus von Kra auf der malaiischen Halbinsel wurde in Erwägung gezogen, doch die Idee ist an Umweltproblemen gescheitert. Das neue Festland-Projekt soll nun in der gleichen Region entstehen.

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