A1 Hamburg - Norderelbbrücke (Foto: Autobahn GmbH)

A1: Vollsperrung der Norderelbbrücke und neue Einschränkungen für den LKW-Verkehr

Die Norderelbbrücke in Hamburg auf der A1 steht vor umfassenden Maßnahmen zur Entlastung des Tragwerks. Neben einer mehrtägigen Vollsperrung ab heute treten langfristige Verkehrsregelungen für den LKW-Verkehr in Kraft. Neue Überholverbote, Tempolimits und Abstandsregelungen sollen die Brücke bis zum geplanten Neubau stabil halten. Was das für Speditionen, Transportunternehmen und Pendler bedeutet, erfahren Sie hier.

Lesezeit 4 Min.

Die Autobahn-Norderelbbrücke in Hamburg mit sechs Fahrstreifen – je drei in Richtung Bremen und Lübeck – bleiben erhalten, werden aber verengt und mehr in die Mitte der Brücke verlegt. Aufgrund dieser verkehrslenkenden Maßnahmen zur Schonung des Tragwerks wird die A1 zwischen der Anschlussstelle (AS) HH-Billstedt (33) und dem Autobahndreieck (AD) Norderelbe (36) von Freitag, 14. März 2025, 22:00 Uhr, bis Montag, 17. März 2025, 5:00 Uhr, in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.

Quelle: Google Maps / Sperrung Anschlussstelle (AS) HH-Billstedt (33) und dem Autobahndreieck (AD) Norderelbe (36) rot markiert

Während der Sperrung werden folgende Umleitungen um Hamburg eingerichtet:

  • In Fahrtrichtung Süden erfolgt die Umleitung ab der AS Hamburg-Billstedt über die B5, B75 und A255 zurück auf die A1.
  • In Fahrtrichtung Norden führt die Umleitung ab dem AD Norderelbe über die A255, B75 und B5 zur AS Hamburg-Billstedt.
  • Verkehrsteilnehmer aus Süden, die von der B75 „Wilhelmsburger Reichsstraße“ in Richtung Lübeck fahren möchten, werden über die B75, B5 und A255 umgeleitet (Verbot für LKW über 7,5 Tonnen – anstatt A255 > Umleitung über die AS Hamburg-Harburg).
  • LKW von der A25 mit Ziel Bremen fahren im AD Hamburg-Südost zunächst Richtung Lübeck, nutzen die Abfahrt Hamburg-Billstedt (33) und folgen der Umleitung über die B5, B75 und A255 zur A1.

Großräumige Ausweichrouten

  • Aus Bremen und Hannover kommend mit dem Reiseziel Ostsee wird empfohlen über die A7, B205, A21 und A20 auszuweichen.
  • Von der Ostsee kommend wird empfohlen über die A20, A21, B205 und A7 auszuweichen.
  • Verkehrsteilnehmer der B404 aus dem Bereich Lüneburg, Uelzen und Wolfsburg fahren an der AS Handorf der A39 ab und folgen der B404 und A25 zur A1 Richtung Ostsee.

Dauerhafte Maßnahmen für den LKW-Verkehr

Um die bestehende Brücke bis zum geplanten Neubau standsicher zu halten, werden folgende Maßnahmen für den LKW-Verkehr umgesetzt:

  • Einführung eines Überholverbots:
    – für LKW über 7,5 Tonnen in Fahrtrichtung Norden,
    für LKW über 3,5 Tonnen in Fahrtrichtung Süden.
  • Verlängerung des bestehenden LKW-Überholverbots in Fahrtrichtung Norden von der Anschlussstelle Hamburg-Harburg (38) bis zur Anschlussstelle Hamburg-Moorfleet (34).
  • Einführung eines Mindestabstands von 50 Metern für LKW, auch bei Stau.
  • Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km/h auf der Brücke.
  • Sperrung der Überleitung von der A255 in Fahrtrichtung Süden zur A1 in Richtung Lübeck für LKW über 7,5 Tonnen. Diese Fahrzeuge werden über die Anschlussstelle Hamburg-Harburg umgeleitet.

Die Missachtungen dieser Verkehrsmaßnahmen werden konsequent geahndet”, heißt es im offiziellen Verkehrshinweis vonseiten der Polizei Hamburg.

Die Einschränkungen sollen so lange bleiben, bis die erste von künftig zwei Norderelbbrücken fertig ist. Geplant sei das aktuell 2029 oder 2030. Für GST-Transporte gelten weiterhin die bisherigen Regelungen. Diese müssen wie gewohnt angemeldet und genehmigt werden.

Ausblick und weitere Sperrungen

Die Norderelbbrücke wird kontinuierlich überwacht. Falls die für heute geplanten Arbeiten witterungsbedingt nicht durchgeführt werden können, ist als Ersatztermin das Wochenende vom 11. bis 14. April 2025 vorgesehen.

Zusätzlich sind für den Austausch der Fahrbahnübergänge sowie zur Asphaltsanierung folgende Sperrungen geplant:

  • 25. bis 28. April 2025: Sperrung in Fahrtrichtung Norden für den Austausch der Übergangskonstruktionen
  • 09. bis 12. Mai 2025: Asphaltsanierung
  • 23. bis 26. Mai 2025: Sperrung in Fahrtrichtung Süden für den Austausch der Übergangskonstruktionen

Hintergrund
Die Norderelbbrücke wurde in den 1960er Jahren als vierstreifige Brücke errichtet und in den 1980er Jahren auf sechs Fahrstreifen erweitert. Sie zählt zu den zentralen Verkehrsadern in Norddeutschland mit einer täglichen Verkehrsbelastung von 136.000 Fahrzeugen, davon rund 21 Prozent Schwerlastverkehr. Aufgrund der stetig wachsenden Verkehrsströme ist ein Ersatzneubau der Norderelbbrücke sowie der Süderelbbrücken und ein Ausbau der A1 gesetzlich als vordringliches Verkehrsprojekt eingestuft. Die DEGES ist mit der Planung und Umsetzung beauftragt, um schnellstmöglich Baurecht für den Neubau zu schaffen.

Tags