Die amerikanische Regierung will mit den Strafmaßnahmen Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausüben, damit dieser seinen Krieg in der Ukraine beendet. US-Präsident Biden sagte am Dienstag im Weißen Haus, dass er Putins Krieg nicht subventionieren werde.
We’re banning all imports of Russian oil and gas and energy.
That means Russian oil will no longer be acceptable at U.S. ports and the American people will deal another powerful blow to Putin.
— Joe Biden (@JoeBiden) March 8, 2022
Biden sprach auch offen über die Folge für die USA. Die Benzinpreise werden weiter steigen, obwohl diese bereits jetzt so teuer wie noch nie sind. Der Preis für eine Gallone (knapp 3,8 Liter) Normalbenzin im landesweiten Durchschnitt ist Anfang der Woche erstmals seit 2008 auf mehr als vier Dollar (3,68 Euro) gestiegen.
Auch in Deutschland gab es noch nie so einen derart gewaltigen Preissprung an den Zapfsäulen. Die Spritpreise für Benzin und Diesel sind auf mehr als zwei Euro pro Liter gestiegen.
Die USA können sich die Strafmaßnahmen gegen Russland leisten, da sie nicht so sehr abhängig von russischem Erdöl wie Europa sind. Der Importanteil des russischen Erdöls beträgt nur etwa 3 %. Zugleich zeigt Biden Verständnis für europäische Verbündete und Partner, die nicht in der Lage sind, sich seiner Entscheidung anzuschließen. Der US-Präsident kündigte auch an, dass seine Regierung auf strategische Erdölreserven zurückgreifen werde. Die Öl-Vorräte summieren sich auf rund 60 Tausend Millionen Barrel.
Weitere Länder wollen unabhängiger von Energieimporten aus Russland werden
Neben den USA will auch Großbritannien die Einfuhr von russischem Öl und Ölprodukten bis Ende des Jahres einstellen.
NEW – the UK will phase out the import of Russian oil and oil products by the end of 2022.
This transition will give the market, businesses and supply chains more than enough time to replace Russian imports – which make up 8% of UK demand.
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— Kwasi Kwarteng (@KwasiKwarteng) March 8, 2022
Deutschland hingegen bezieht 55 Prozent seines importierten Erdgases und rund ein Drittel des importierten Erdöls aus Russland, deswegen lehnt die Bundesregierung ein Energieembargo derzeit ab.
Die EU-Kommission legte am Dienstag einen Plan vor, um unabhängiger von russischem Gas zu werden. Die Gas-Importe sollen innerhalb von einem Jahr um zwei Drittel reduziert werden. Die EU kann nach Schätzungen der Kommission noch vor 2030 ganz auf russisches Gas verzichten.