TransInfo

pixabay / planet_fox / 1858 images

Benzin und Diesel erreichen Rekordwerte. Was ist der Grund für die Preiserhöhung?

Die Spritpreise steigen in Deutschland auf Rekordniveau, das spüren Fahrer und müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Doch für den Preisanstieg gibt es Gründe.

Lesezeit 3 Min.

Diese Woche wurden die Spritpreise erneut erhöht. Wie die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise zeigt, kletterte der Preis für einen Liter Diesel binnen Wochenfrist um 2,4 Cent und liegt derzeit im bundesweiten Mittel bei 1,444 Euro. In einigen Bundesländern muss man für einen Liter Diesel (B7) an der Zapfsäule sogar bis zu 1,652 Euro zahlen. Auch Benzin verteuerte sich gegenüber der Vorwoche. Ein Liter kostet im Schnitt 1,581 Euro – ein Plus von 0,8 Cent.

Aber warum ist der Sprit derzeit so teuer?

Die Preiserhöhungen der Kraftstoffe sind eine Folge der Rohölnotierungen. So ist der Preis für Rohöl der Sorte Brent auf knapp 80 US-Dollar gestiegen. Einen Grund für einen weiteren Anstieg der Kraftstoffpreise sehe der ADAC derzeit nicht.

Jedoch könnten die kommenden Herbstferien die Preise noch weiter anziehen, da zusätzlich die Wettbewerbsintensität auf dem Kraftstoffmarkt in Deutschland das Preisniveau beeinflussen kann. Darüber hinaus sollten man die Mehrwertsteuer bedenken, die in der Corona-Krise für ein halbes Jahr gesenkt wurde und seit Januar wieder auf ihrem alten Niveau ist.

Thomas Puls, Verkehrsexperte vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erklärte, warum die Preise für Sprit seit einiger Zeit stetig steigen:

Wir haben gerade zwei unterschiedliche Effekte. Zum einen haben wir zum ersten Mal seit vielen Jahren eine Steuererhöhung. Tatsächlich waren bei uns im Gegensatz zu den anderen Teilen Europas die Steuern sehr lange konstant. Die letzte Steuererhöhung war die Ökosteuer in 2004. Dazwischen gab es noch eine Mehrwertsteuererhöhung. Das heißt über einen langen Zeitraum gerechnet, wenn man das inflationieren würde, ist der Steuerbetrag sogar gesunken. Aber jetzt sind wir wieder in einer Phase, wo wir höhere Steuerabgaben auf Kraftstoff bekommen. Und weitere Steigerungen sind vorgezeichnet. Nebenbei gab es letztes Jahr auch eine zeitweilige Mehrwertsteuersenkung, sodass wir durchgehend einen niedrigen Preis hatten und gemessen an dem ist es natürlich kräftig gestiegen.

Weitere Preissteigerungen könnten noch anstehen, so der Verkehrsexperte, denn wenn man den Ölmarkt betrachtet, sei Deutschland von historischen Höchstständen noch weit entfernt. Deutschland sei jetzt bei 80 US-Dollar, hatte aber schon vor einem Jahrzehnt einen Preis von 120 US-Dollar.

Der Ökonom glaubt, dass der Kraftstoff früher oder später zwei Euro pro Liter kosten wird.

Und wie die folgende Grafik des BGL beweist, hat die Preissteigerung keinen Einfluss auf den LKW-Verkehr.

Zusammenarbeit: Natalia Jakubowska

Tags