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Sogar ein Kruzifix an der Frontscheibe rettete den Lkw-Fahrer vor Bußgeld nicht. Die Inneneinrichtung der Kabine sprach Kontrollbeamte nicht an

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Die Windschutzscheibe ist das wichtigste Sichtfenster des Fahrers. Ohne ungestörte Sicht auf die Straße ist das sichere Fahren unmöglich. Aus diesem Grund verfolgen Kontrolldienste in vielen Ländern einen restriktiven Ansatz in Bezug darauf, was Lkw-Fahrer in der Kabine im Bereich der Windschutzscheibe platzieren. Kürzlich hat ein Trucker, der von der norwegischen Straßeninspektion kontrolliert wurde, davon erfahren.

Während einer der jüngsten Verkehrskontrollen in Sandmoen, südlich von Trondheim, fiel den norwegischen Beamten ein besonderer Lkw auf.  Wie man den Fotos der norwegischen Straßenverkehrsbehörde Statens vegvesen entnehmen kann, wurde die Lkw-Kabine in einem wirklich orientalischen Stil dekoriert. An der Windschutzscheibe platzierte der Trucker eine ganze Reihe von Kuscheltieren und Duftstäbchen ab. Neben der Mautbox befestigte der Trucker an der Frontscheibe ein paar Wimpel und ein großes Kruzifix. Ihr oberer Teil war mit einem Vorhang mit Fransen bedeckt.

Eine solch abwechslungsreiche Ausstattung  sprach die Beamten nicht an. Dem Fahrer wurde die Weiterfahrt untersagt.  Er musste all die Gegenstände entfernen sowie erhielt ein Bußgeld in Höhe von 7.500 Kronen (ca. 740 Euro), weil es sich herausstellte, dass das Fahrzeug auch mit keiner richtigen Anzahl von Schneeketten, die in Norwegen im Winter erforderlich sind, versehen war.
Und obwohl dieser Fall keine ernsthaften Konsequenzen hatte, möchten wir Sie daran erinnern, dass es bisher mehrmals passiert ist, dass die in der Kabine angesammelten Gegenstände und Ornamente die Ursache einer Tragödie waren. Es genügt, den Unfall zu erwähnen, bei dem ein Radfahrer starb, der von einem LKW-Fahrer in Großbritannien verursacht wurde.

Obwohl die Frau eine helle Kleidung trug und einen Radweg entlang fuhr, fiel sie unter die Räder eines von Robert Bradbury gefahrenen Lastwagens. Der Trucker konnte die Radfahrerin wegen der zahlreichen Gegenstände, die sich auf dem Armaturenbrett befanden, nicht bemerken. Darunter gab es unter anderem Lüfter, Satellitennavigationssystem, Kappe und verschiedene Schmuckstücke.

2019 wurde der Trucker wegen dieses Unfalls zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt. Überdies erhielt er auch ein Fahrverbot von 34 Monaten. Bittere Konsequenzen musste auch sein Arbeitgeber tragen. Das Transportunternehmen, bei dem der Fahrer beschäftigt war, wusste,  wie die  LKW-Kabine der Truckers aussah, deswegen erhielt auch der Frachtführer eine Geldstrafe in Höhe von mehr als 112.000 Pfund aufgrund der Verletzung der Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften in Bezug auf die Kontrolle der Fahrzeugnutzung und der Arbeitssicherheit.

Foto: Statens vegvesen

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