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Interview: „Wir müssen Klimaschutz und Industriepolitik gemeinsam denken.”

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In unserer neuen Kurzinterview-Serie präsentieren wir, wie Vertreter der Transport-und Logistikbranche sowie der Automobilindustrie das Jahr 2020 in Erinnerung behalten werden und was sie für das kommende Jahr und die nahe Zukunft erwarten. Die Interviews finden Sie bis kurz vor Weihnachten immer dienstags und donnerstags auf unserem Portal.

Heute erzählt Dr. Kurt-Christian Scheel, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie, wie Corona die Autoindustrie geprägt hat und welche Themen für den Verband für das Jahr 2021 auf der Agenda stehen.

Natalia Jakubowska, Trans.INFO: Was waren die Highlights des Jahres 2020? Gab es etwas, was Sie besonders begeistert hat?

Dr. Kurt-Christian Scheel, VDA-Geschäftsführer: Das Jahr 2020 war zweifellos gerade auch für die Automobilindustrie und die Logistikwirtschaft durch die COVID 19-Pandemie geprägt. Die Lieferketten der Automobilindustrie sind erheblich unter Druck geraten. Grenzschließungen in Europa haben gezeigt, wie sehr wir im Binnenmarkt wirtschaftlich zusammengewachsen sind und wie wichtig es daher ist, Grenzen in Europa offen zu halten. Zu den Helden der Krise gehören für mich die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer, die es geschafft haben, unsere tägliche Versorgung, aber auch die Logistikprozesse der Wirtschaft, so gut wie möglich aufrechtzuerhalten.

Was waren die Downlights?

Für uns als VDA war natürlich die Corona-bedingt letztlich unvermeidliche Absage der IAA Nutzfahrzeuge 2020 in Hannover ein besonders trauriges Ereignis. Diese IAA hätte wichtige Akzente setzen können auf dem Weg zu emissionsfreien Lkw der Zukunft. Wir blicken jetzt nach vorn, auf die IAA Nutzfahrzeuge 2022!

Vor welchen Herausforderungen stehen wir heute?

Neben der Pandemie ist die zentrale Aufgabe, die Anforderungen des Klimaschutzes mit der Notwendigkeit zu verknüpfen, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Europa zu erhalten und Beschäftigung zu sichern. Wir müssen Klimaschutz und Industriepolitik gemeinsam denken und es schaffen, die Klimaschutzziele mit möglichst geringen volkswirtschaftlichen Kosten zu erreichen – und die notwendigen Transformationsprozesse so zu gestalten, dass wir auch den Beschäftigten in den betroffenen Sektoren eine Perspektive bieten.

Welches Projekt steht bei Ihnen für das Jahr 2021 auf der Agenda?

Als VDA ist natürlich die neue IAA Mobility in München, die eine faszinierende Plattform für die Mobilität der Zukunft sein wird, ein ganz zentrales und besonders spannendes Projekt.

Welche Themen und Trends werden die nahe Zukunft prägen?

Neben der Elektrifizierung der Antriebe und Kraftstoffe werden die Themen der Digitalisierung wie Automatisierung und Vernetzung die Automobilindustrie und Logistikbranche prägen. Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung wird es gelingen, Verkehre noch effizienter, noch sicherer und noch nachhaltiger zu gestalten.

Foto: VDA

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