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Italien: Transportunternehmen wegen Briefkastenpraktiken beschuldigt

Ermittlungen, an den mehrere Strafverfolgungsbehörden beteiligt waren, haben ergeben, dass ein in Ravenna ansässiges Transportunternehmen Briefkastenfirmen in Rumänien, Belgien und der Slowakei nutzte, um seine Steuer- und Lohnkosten zu senken.

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Das beschuldige Transportunternehmen, dessen Firmenname nicht erwähnt wird, nutzte vor allem seine Tochtergesellschaft mit Sitz in Rumänien, um sich Steuer- und Kostenvorteile zu verschaffen.

Die etwa 100 bei der Tochtergesellschaft beschäftigten Fahrer waren aber in Italien tätig und führten die meisten ihrer Fahrten in diesem Land durch. Es stellte sich heraus, dass einige der Fahrer ursprünglich nach italienischem Recht angestellt waren, aber später entlassen und neu angestellt wurden, um ihre Verträge auf das billigere rumänische Lohnsystem umzustellen.

Die Enthüllung des Betrugs war dank der Zusammenarbeit mehrerer Strafverfolgungsbehörden in Italien und Europa möglich.Eine von den italienischen Behörden durchgeführte Finanzkontrollen ergab, dass die rumänische Tochtergesellschaft in einem Zeitraum von fünf Jahren von 2016 bis 2021 einen Gewinn von 50 Millionen Euro erwirtschaftete. Davon hätten eigentlich 3,5 Millionen Euro an die italienische Steuerbehörde gezahlt werden müssen.

Die Personen, die für diese Briefkastenpraktiken verantwortlich waren, wurden nun wegen Betrug und Steuerhinterziehung angeklagt.

Der Fall wurde nur wenige Tage danach aufgedeckt, nachdem ein rumänischer Fahrer, der bei einer rumänischen Tochtergesellschaft beschäftigt war, obwohl er in Belgien arbeitete, vor Gericht gewonnen hat und nun eine beträchtliche Entschädigung erhalten soll.

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