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Höhere Bußgelder trotz fehlerhaftem System: Dänemark verschärft Mautregeln – Spediteure protestieren

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Trotz massiver technischer Probleme im neuen dänischen Mautsystem hat das dänische Parlament (Folketinget) eine Verdopplung der Bußgelder beschlossen.

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Ab dem 1. Juli 2025 steigt das Strafmaß für Verstöße gegen die Mautpflicht von 4.500 auf 9.000 dänische Kronen – umgerechnet rund 1.200 Euro. Dabei kann pro Fahrzeug weiterhin nur eine Geldstrafe pro Tag verhängt werden.

Die Entscheidung stößt auf heftige Kritik in der Branche. Die ITD – Verband der dänischen Straßentransportunternehmen – warnt seit Monaten vor massenhaften Systemfehlern, die zu unrechtmäßigen Bußgeldbescheiden führen, auch gegen ausländische Spediteure.

Wir haben von Beginn an vor dieser Verdopplung gewarnt. Betrug muss sanktioniert werden – aber es ist inakzeptabel, drakonische Strafen zu verhängen, wenn das System selbst nicht korrekt funktioniert“, sagt ITD-Präsident John Agervig Skovrup.

ITD schaltet Brüssel ein

Im März 2025 reichte die ITD deshalb eine offizielle Beschwerde bei der Europäischen Kommission ein. Hintergrund: Laut EU-Richtlinie 1999/62/EG müssen Strafen verhältnismäßig sein. In Dänemark wird jedoch unabhängig vom Schweregrad des Verstoßes pauschal eine Geldbuße verhängt – ob es sich um vorsätzlichen Betrug oder einen technischen Fehler handelt, spielt keine Rolle.

Besonders brisant: Am Kontrollpunkt Elidshøj in Nordjütland wurden zwischen dem 4. Februar und dem 11. März insgesamt 647 Bußgelder verhängt – gegen Fahrzeuge, die nachweislich gar nicht vor Ort waren. „Ein schwerwiegender Systemausfall, der das Vertrauen in die gesamte Mautkontrolle untergräbt“, so Skovrup. Laut Systembetreiber Sund & Bælt sollen die Strafen aus diesem Zeitraum zwar aufgehoben werden, die ITD warnt jedoch vor ähnlichen Fehlern an anderen Standorten.

Spediteure müssen Beweise selbst liefern

Ein zentrales Problem sieht die ITD in der Beweislast, die bei den Unternehmen liegt. Sie müssen selbst nachweisen, dass ein Bußgeld fälschlich verhängt wurde – mit aufwändiger Dokumentation, die nicht immer anerkannt wird.

So berichtet das Speditionsunternehmen Bechs & ABC Flytteforretning ApS aus Kolding von einem Fall, in dem ein Bußgeld trotz funktionierender On-Board-Unit (OBU) und erfolgter Zahlung nicht zurückgenommen wurde. Das Unternehmen verlor den Einspruch vor der dänischen Verkehrsbehörde, obwohl es Bankbelege, Tracking-Daten und Geräteprotokolle vorlegte.

Erst nach Intervention des Branchenverbands DTL erklärte sich der Betreiber Sund & Bælt bereit, auf die Strafe zu verzichten – eine offizielle Bestätigung stand jedoch noch am 24. März aus.

ITD ruft zur Prüfung und Meldung aller Bußgelder auf

Die ITD ruft nationale wie internationale Transportunternehmen dazu auf, alle Bußgeldbescheide genau zu prüfen und bei Zweifeln Einspruch einzulegen. Bis zum 12. März 2025 seien bereits über 900 fehlerhafte Bußgelder gemeldet worden – alle würden aktuell rechtlich geprüft.

Ausländische Unternehmen können Widerspruch über die offizielle Website des dänischen Mautsystems einlegen: https://vejafgifter.dk/de/. Die Frist dafür beträgt 60 Tage ab Ausstellungsdatum der Geldbuße.

Es ist inakzeptabel, dass Transportunternehmen eigene Ressourcen aufwenden müssen, um staatliche Systemfehler zu korrigieren“, betont ITD-Präsident Skovrup. „Die Verantwortung für einen funktionierenden Mautprozess liegt beim Betreiber – nicht bei den Transportunternehmen.“

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