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215 Menschen kamen 1978 in Spanien bei einem Unfall mit einem Tankwagen ums Leben

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Vor vierzig Jahren kam es auf der N340 in Spanien zu einem tragischen Unfall mit einem Tankwagen.  215 Menschen kamen ums Leben, weitere 200 wurden verletzt.

Alles ereignete sich am 11. Juli 1978.  Am Steuer des Pegaso aus dem Jahr 1973  saß ein 50-jähriger Spanier,  der bei der  Transportfirma Cisternas Reunidas angestellt war.  Auf Anweisung des Arbeitgebers sollte die Route anstatt über die Autobahn über die N340 verlaufen.  Draußen war es heiß, außerdem war der Tankwagen überladen.

Plötzlich explodierte der Laster mitten auf der Straße. Die Ursache des Unfalls ist bis heute nicht bekannt. Alles ereignete sich in Tarragona in der Nähe des Campingplatzes  Los Alfaques, wo hauptsächlich Deutsche und Franzosen Urlaub machten. Die ganze Umgebung wurde blitzschnell von einer Gaswolke umhüllt und ging sofort in Flammen auf. Aufgrund einer Explosion zerfiel der LKW in zwei Teile. Die Fahrerkabine wurde 200 Meter weiter weggeschleudert. Der LKW-Fahrer und die Campingplatzbewohner hatten keine Chance: 215 Menschen kamen ums Leben, weitere 200 wurden verletzt.

Sechs Personen wurden vor Gericht verhört. In Haft kamen jedoch nur die zwei Raffineriearbeiter, die den Tank gefüllt hatten. Die Opfer erhielten eine Entschädigungszahlung in Höhe von etwa 106 Millionen Euro, zusätzlich änderte Spanien auch die Vorschriften. Unter anderem wurde ein Verbot eingeführt,  Gefahrgut am Wochenende zu befördern.

Der Held von Schrobenhausen

Am 17. Juli 2017 steuerte ein 50-jährige Berufskraftfahrer aus trotz Explosionsgefahr seinen brennenden, mit 34.000 Litern Benzin und Diesel beladenen Laster aus dem bewohnten Gebiet der Kleinstadt in Oberbayern, um eine Katastrophe zu verhindern. Ein Jahr später hat sich der Tanklastwagenfahrer vor dem Amtsgericht Pfaffenhofen wegen fahrlässiger Brandstiftung und Sachbeschädigung verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass ihm die Probleme an dem Tanklastwagen schon früher aufgefallen waren und er sein Fahrt nicht fortführen hätte sollen. Vor Gericht gestand der Mann seine Fehleinschätzung, dass er, als er Rauch gesehen hat, von einer heißgelaufenen Bremse ausgegangen war.

Das Gericht verurteilte ihn zur Zahlung von 80 Tagessätzen zu je 40 Euro (3200 Euro). Auch wurde ihm für einen Monat ein Verbot auferlegt, Kraftfahrzeuge zu führen

Die Polizei hatte sich zunächst anerkennend über die Tat des Mannes ausgesprochen, auch die Stadt Schrobenhausen wollte sogar eine Dankesfeier für ihn ausrichten.

Foto: Pixabay/manolofranco

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