A30: Lückenschluss bei Bad Oeynhausen

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Was haben neun Ampeln mit der Freigabe eines neuen Autobahnabschnittes zu tun? Mit der Fertigstellung der A30 – der Nordumgehung Bad Oeynhausen – fallen diese letzten „Lichtsignalanlagen” zwischen Rotterdam und Warschau weg. Die Lücke in einer wichtigen Ost-West-Achse von besonderer europäischer Bedeutung ist geschlossen. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek haben das 9,5 Kilometer lange Teilstück heute feierlich freigegeben.

Die Autobahnumgehung von Bad Oeynhausen schließt eine Lücke für die Autofahrer, die von Osnabrück aus über die A30 kommen und in Richtung Hannover zur A2 möchten. Das Teilstück komplettiert auch  die Ost-West-Achse von den Niederlanden nach Berlin. Zur Zeit zwängen sich täglich bis zu 50.000 Autos durch Bad Oeynhausen und vermengen sich mit dem innerstädtischen Verkehr. Zahlreiche Unfälle sind die Folge – in den zurückliegenden acht Jahren hat es auf der B61 in Bad Oeynhausen über 1.600 Mal gekracht, trotz einer neuen Ampelsystematik (1994) und einer Stauwarnanlage am Ende der A30 (1995). Die Autobahnumgehung soll die Unfallzahlen deutlich senken.

Mehr Verkehrssicherheit

Entlastung für die Kurstadt und weniger Zeitverlust für den überregionalen Verkehr – diese beiden Ziele werden mit dem Lückenschluss erreicht.

Mit diesem A30-Teilstück schaffen wir eine durchgehende Verbindung von den Häfen an der Nordsee bis in den osteuropäischen Raum, sagte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Enak Ferlemann, bei der feierlichen Freigabe. Der Lückenschluss steigert die Verkehrssicherheit, senkt die Reisezeit – und stärkt die Route nachhaltig. Gerade mit Blick auf die EU-Osterweiterung und den zunehmenden Warenaustausch.

Gewinn für die Kurstadt

Am meisten dürften aber die Menschen in Bad Oeynhausen aufatmen. Jedes vierte Fahrzeug, das bislang über die B61 den Ort querte, war ein LKW.

Generationen von Autofahrern und Anwohnern haben sich geärgert, so NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. Die Nordumgehung wird die Lebensqualität in der Stadt deutlich erhöhen und die Menschen entlasten. Sie ist auch ein Gewinn für Bad Oeynhausen als Kurstadt.

Nicht nur die 1968 vierspurig ausgebaute Kanalstraße und Mindener Straße (B61) wird künftig weit weniger Verkehr aufnehmen müssen, auch parallel verlaufende städtische Straßen werden entlastet. Mehr als 56.000 Fahrzeuge täglich, so die Verkehrsprognose, würden sich ohne Umgehung im Jahr 2020 durch die Stadt quälen. Mit dem A30-Neubau reduziert sich dieser Verkehr um etwa die Hälfte. Der gleichzeitige Neubau des Autobahnzubringers B61n im Ortsteil Dehme unterstützt die Entlastungswirkung im innerstädtischen Straßennetz. Insgesamt hat der Bund in diese Maßnahmen mehr als 230 Millionen Euro investiert.

Freigabe verläuft in Etappen

Am Sonntag (9.12.) – weil dann weniger Fahrzeuge unterwegs sind – wird die Fahrtrichtung Osnabrück geöffnet. In Fahrtrichtung Hannover muss im Löhner Kreuz noch die Verkehrssicherung umgebaut werden. Hier kann der Verkehr erst gut 14 Tage später rollen.

Foto: Strassen.NRW.

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