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Foto: TU Berlin / Der vollautomatische Batteriewechsel.

Erste automatische Batteriewechselanlage für E-LKW in Betrieb

Batteriewechsel statt Aufladen? Ab sofort können E-LKW ihre leeren 440-kWh-Batterien in rund 10 Minuten gegen aufgeladene Batterien austauschen, da in Deutschland die erste vollautomatische Batteriewechselstation eröffnet wurde.

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Die erste automatische Batteriewechselanlage für schwere Elektro-Nutzfahrzeuge in Deutschland wurde an der Autobahn 13 bei Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) errichtet und wird von zwei entsprechend umgerüsteten E-LKW der Lausitzer Firma Reinert Logistics genutzt, die die Wechselstation nun auf ihre Alltagstauglichkeit testen wird.

Das hochautomatisierte Batteriewechselsystem wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „eHaul” unter der Federführung des Fachbereichs Fahrerverhaltensbeobachtung für energetische Optimierung und Unfallvermeidung (FVB) der Technischen Universität Berlin und mit Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entwickelt. Weitere Partner sind das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI), die Firmen IBAR Systemtechnik, Reinert Logistics, Bosch, Unitax Pharmalogistik und Urban Energy.

Drei Jahre lang haben Akteuren aus Industrie und Wissenschaft an der Anlage gearbeitet, dank der die 440 kWh fassenden Akkus vollautomatisch in rund zehn Minuten ausgetauscht werden können.

Dies bietet Logistikunternehmen erhebliche Flexibilitäts- und FahrerInnen deutliche Komfortgewinne, da anders als bei Schnelladelösungen Ladepausen nicht zwangsläufig in die gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeitunterbrechungen gelegt werden müssen. Zudem wird durch die kurzen Standzeiten die mit dem Bereitstellen hinreichend vieler Schnellade-Parkplätze verbundene Flächenproblematik entschärft, so der
Forschungsverbund „eHaul“.

Die leeren Batterien werden nach Angaben der TU Berlin mit geringer Ladung wieder aufgeladen. Zudem sollen die Nutzungskosten eines Batteriewechsel-Fahrzeuges vergleichbar mit denen anderer Antriebs- und Ladetechnologien sein.

Die Anlage soll im kommenden Jahr im Alltagsgeschäft der am Projekt beteiligten Logistik-Unternehmen eingesetzt werden, heißt es vonseiten der Projektpartner.


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