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Eine Strecke von 100 km für 3,5 Eur mit elektrischem Nutzfahrzeug zurücklegen? Ja. Mit einigen Einschränkungen in Bezug auf Rentabilität

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Einige Vertreter der TSL-Industrie argumentieren, dass eine elektrische Revolution in der Logistik möglich ist. Es gibt jedoch mehrere Bedingungen, die erfüllt werden müssten. Dies ergibt sich aus den Ergebnissen der letzten Tests des e-Crafters.

Ein weiteres Unternehmen hat den Volkswagen e-Crafter, eines der beliebtesten elektrischen Modelle, die derzeit im Warentransport eingesetzt werden, getestet. Fazit? Der Hersteller wird unter anderem für günstigen Stromverbrauch gelobt. Schlimmer war es mit der Nutzlast und  Reichweite.   

Vor- und Nachteile

Bei Vollladung sollte der e-Crafter eine Strecke von 174 km zurücklegen. Die von  Rohlig Suus Logistics durchgeführten Tests zeigen, dass es durchschnittlich 130 km waren. Es ist immer noch nicht genug.

Ein Nutzfahrzeug mit Dieselmotor erreicht im Laufe des Tages einen Kilometerstand von sogar 230 km”, stellt das Unternehmen in Bezug auf den Test des e-Crafters fest.

Auch die Nutzlast wurde nicht so gut bewertet. Das „traditionelle” Nutzfahrzeug (Crafter mit Verbrennungsmotor) konnte eine Ladung von bis zu 1300 kg befördern. Für seinen elektrischen Bruder sind es 300 kg weniger.

Dies macht einen deutlichen Unterschied, der besonders für Logistikunternehmen, die häufig Palettentransporte abwickeln, wichtig ist, betont das Unternehmen.

Viel besser sahen die Kosten beim Stromverbrauch aus. Um 100 km mit dem elektrischen e-Crafter zurückzulegen, genügte es 3,5 Euro auszugeben. Für Diesel bräuchte man 7,5 Euro.

So ein Ergebnis könnte dem Unternehmen jährlich die Ersparnisse von sogar 2.500 Euro für Kraftstoff  bringen, wenn wir einen durchschnittlichen Kilometerstand von 45.000 km annehmen, schätzt Rohlig Suus. Unter Berücksichtigung des Kaufpreises eines Elektroautos kann der Überschuss erst nach 9 Jahren erstattet werden, fügt das Unternehmen jedoch hinzu.

Der Logistikbetreiber hofft jedoch darauf, dass nach Ablauf der Garantiezeit dank wenigen Reparaturen eingespart werden kann.

Aufgrund des relativ einfachen Designs des e-Crafters kann das Risiko schwerwiegenderer Schäden nach Ablauf der Garantiezeit erheblich sinken. Solche Reparaturen sind normalerweise eher für einen Verbrennungsmotor typisch, betont er.

Bewertung des elektrischen E-Crafters

Vorteile Nachteile
Stromverbrauch und Energiekosten Reichweite und Laderaumkapazität
möglicherweise niedrigere Reparaturkosten Preis

Foto: Rohlig Suus Logistics

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