Die Gehaltswünsche von Berufskraftfahrern in Deutschland zeigen im April 2025 erstmals seit Monaten eine leicht sinkende Tendenz. Laut aktueller „Gehaltskarte“ des Recruiting-Dienstleisters JobMatch liegt der durchschnittlich gewünschte Bruttolohn bei 3.357 Euro pro Monat. Das sind 18 Euro weniger als noch im Februar – ein marginaler Rückgang, der auf eine kurzfristige Konsolidierung im Bewerbermarkt hindeuten könnte.
Regionale Spannungen auf dem Arbeitsmarkt
Besonders deutlich bleiben die regionalen Unterschiede, was die nachstehende Gehaltskarte zeigt.

Quelle: JobMatch
In Sachsen fordern Fahrer mit durchschnittlich 3.500 Euro den bundesweit höchsten Bruttolohn. Dicht dahinter folgen Baden-Württemberg (3.487 Euro), Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz (je 3.425 Euro). Auch Nordrhein-Westfalen (3.337 Euro) liegt über dem bundesweiten Durchschnitt.
Demgegenüber stehen deutlich niedrigere Gehaltsforderungen in strukturschwächeren Bundesländern: In Sachsen-Anhalt etwa liegt der durchschnittliche Wunschlohn bei 3.062 Euro, in Thüringen bei 3.075 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern bei 3.100 Euro.
Die Daten basieren auf den Angaben von 1.833 aktiv suchenden Berufskraftfahrern, die im Rahmen der Gehaltskarte von JobMatch im April 2025 ausgewertet wurden. JobMatch will mit seiner Gehaltskarte mehr Transparenz schaffen – sowohl für Fahrer als auch für Unternehmen. Neben dem Abbild aktueller Lohnforderungen liefert die Plattform Hinweise auf Bewerbertrends und regionale Entwicklungen. Die Zahlen zur Gehaltsentwicklung werden monatlich aktualisiert.
Arbeitsbedingungen zunehmend entscheidend
Neben der Bezahlung spielen für viele Fahrer inzwischen weitere Kriterien eine zentrale Rolle. Laut JobMatch zählen insbesondere planbare Arbeitszeiten, moderne Fahrzeuge, Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Wertschätzung durch den Arbeitgeber.
„Hohe Gehaltsforderungen sind nur ein Teil des Bildes. Fahrer legen zunehmend Wert auf feste Touren, verlässliche Heimkehrzeiten und einen professionellen Umgang“, heißt es in der Analyse.
Auch Zusatzleistungen wie Tankgutscheine, Gesundheitsboni oder betriebliche Altersvorsorge fließen laut JobMatch in die Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber ein.
Fahrermangel bleibt akutes Problem
Trotz des minimalen Rückgangs der Wunschgehälter bleibt der Markt angespannt. Die Nachfrage nach Fahrpersonal übersteigt in vielen Regionen weiterhin das Angebot. Unternehmen sind daher gut beraten, nicht allein mit finanziellen Anreizen um Personal zu werben, sondern umfassende Beschäftigungsbedingungen anzubieten.
Langfristige Bindung, so betonen Branchenvertreter, senkt Rekrutierungskosten und erhöht die Planungssicherheit. Unternehmen, die über den Lohn hinaus attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, haben hier einen klaren Vorteil.