Capa erweitert sein Rekrutierungsmodell und vermittelt Berufskraftfahrer aus Drittländern. Laut einer offiziellen Mitteilung vom 22. April 2025 bietet der Mainzer Personaldienstleister ein modular aufgebautes Rekrutierungs- und Ausbildungspaket an, das alle notwendigen Qualifikationsschritte umfasst und an einem zentralen Ort in Deutschland durchgeführt wird.
Capa ist seit 2010 auf die Vermittlung, Weiterbildung und Integration von LKW- und Busfahrern spezialisiert. Bisher arbeitete das Unternehmen ausschließlich mit Bewerbern aus EU-Staaten. Den Eigenangaben zufolge reagiere man mit diesem Schritt auf die veränderte Lage.
Die Rekrutierungspotenziale innerhalb der EU neigen sich dem Ende zu“, erklärt Capa-Geschäftsführer Bernd Albrecht. „Länder wie Spanien oder Portugal haben sich wirtschaftlich stabilisiert und benötigen ihre Fahrer inzwischen selbst.“
Auch osteuropäische Arbeitsmärkte könnten bald nicht mehr zur Verfügung stehen. Sollte der Krieg in der Ukraine enden, sei mit einer Rückkehr vieler Geflüchteter in ihre Heimat zu rechnen. Diese Entwicklung würde nicht nur den Fahrermarkt in Deutschland, sondern auch in Polen spürbar belasten.
Dieses Szenario hätte verheerende Folgen für den deutschen Fahrermarkt“, warnt Albrecht.
Marokko als Pilotregion
Vor diesem Hintergrund hat Capa begonnen, Fahrer außerhalb der EU zu rekrutieren. Der Fokus liegt zunächst auf Marokko. Dem Unternehmen zufolge lernen viele Bewerber aus dem nordafrikanischen Land die deutsche Sprache schnell. Gleichzeitig weist Capa auf die komplexeren Anforderungen hin: Führerscheine aus Marokko gelten in Deutschland nicht, das notwendige Visaverfahren ist aufwändiger als innerhalb der EU.
Vor diesem Hintergrund hat Capa begonnen, Fahrer außerhalb der EU zu rekrutieren. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf Marokko. Dem Unternehmen zufolge lernen viele Bewerber aus dem nordafrikanischen Land die deutsche Sprache schnell. Gleichzeitig weist Capa auf die komplexeren Anforderungen hin: Führerscheine aus Marokko gelten in Deutschland nicht, das notwendige Visaverfahren ist aufwändiger als innerhalb der EU. Um die Hürden zu reduzieren, hat Capa ein modular aufgebautes Rekrutierungs- und Ausbildungspaket entwickelt, das sich als Plug-and-Play-Lösung nutzen lässt. Capa übernimmt dabei die komplette Abwicklung – von der Vorauswahl geeigneter Kandidaten über die Qualifizierung bis zur Ankunft in Deutschland. Alle Ausbildungsmodule, darunter die Grundqualifikation nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz (BKrFQG), die Fahrerlaubnis sowie die Fahrerkarte, werden an einem zentralen Ort in Deutschland abgeschlossen.
Interessierte Unternehmer sollen ihre künftigen Mitarbeitenden schon frühzeitig kennenlernen können. Die Vorstellung erfolgt entweder online oder bei persönlichen Bewerbertagen vor Ort in Marokko. Ein vorbereitender Deutschkurs sowie die theoretische Grundqualifikation und erste Führerscheinausbildung erfolgen vor der Einreise. Die praktische Ausbildung wird in Deutschland abgeschlossen.
Ausbildung in Etappen
Laut Capa dauert die Ausbildung insgesamt rund 12 bis 16 Wochen. Für Unternehmer ergibt sich ein Planungszeitraum von rund 26 bis 36 Wochen vom Vertragsabschluss bis zum Einsatz in Deutschland. Für Fahrer, die sich bereits in der Ausbildung befinden, reduziert sich der Vorlauf auf etwa 18 Wochen.
Nach Abschluss verfügen die Absolventen über eine deutsche Fahrerlaubnis der Klassen B und C sowie optional CE, außerdem über einen Erste-Hilfe-Kurs und eine Fahrerkarte für den digitalen Tachografen. Für Busfahrer werden die Klassen B und D sowie optional DE angeboten.
Mit dem Angebot zielt Capa auf Verkehrsunternehmen, die angesichts der schwierigen Personalsituation eine langfristige und planbare Lösung suchen. Laut Presseinformation zählt ein großes Verkehrsunternehmen aus Süddeutschland zu den ersten Kunden, die Fahrer aus Marokko mit Unterstützung von Capa rekrutieren.