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Gesundheitschecks an den Grenzen zu Italien

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Österreich hat zwar die Lage soweit im Griff, trotzdem hat die Bundesregierung weitere Maßnahmen in Form von punktuellen Gesundheitschecks an der Grenze zu Italien angeordnet.

Die Einführung der punktuellen Gesundheitschecks hat am 9. März die Landesregierung Tirol angekündigt.Diese werden ab heute ( 10.3) von zwei mobilen Gesundheitscheck-Teams im Grenzbereich Brenner (Autobahn, Landesstraße und Zugverkehr) sowie an den Grenzen Sillian und Reschenpass vorgenommen.

Die Reisetätigkeiten aus den betroffenen norditalienischen Krisengebieten sollen insgesamt überdacht und bestmöglich vermieden werden. Die Gesundheitschecks in den Grenzbereichen vom Brenner, Reschenpass und Sillian betreffen sowohl den Straßenverkehr auf Autobahn und Landesstraßen, als auch den Zugverkehr, erklärt LH Günther Platter.

Im Zuge der Gesundheitschecks werden punktuell und stichprobenartig Temperaturmessungen durchgeführt. Zudem werden auch ausgearbeitete Standardfragen gestellt, etwa dazu, ob die Reise aus einem Risikogebiet angetreten wurde und ob die kontrollierten Personen grippeähnliche Symptome aufweisen, informiert die Regierung des Landes Tirol in einer Pressemeldung.

Ein Prozedere der Behandlung und Isolierung von Personen,  die bei den Gesundheitschecks an den Grenzen Symptome einer Coronavirus-Erkrankung aufweisen, wird derzeit erarbeitet.

RKI stuft Südtirol als Risikogebiet ein

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat Südtirol am 5. März zum Coronavirus-Risikogebiet erklärt. Der Präsident des Instituts Lothar Wieler begründete dies mit „der Anzahl der Infektionen und der Dynamik der Ausbreitung des Coronavirus in der norditalienischen Region“. Somit gilt jetzt auch für diese Region eine Reisewarnung.

Die Handelskammer Bozen reagierte mit Empörung auf diese Entscheidung.

Diese Einstufung Südtirols als Risikogebiet entbehrt jeglicher Grundlage, wir fordern eine Neubewertung und haben bereits in diesem Sinne beim RKI interveniert, informiert der Präsident der Handelskammer Bozen Michl Ebner.

Südtirol hatte zum Zeitpunkt der Einstufung als Risikogebiet nur einen bestätigten Coronavirus-Fall, so die Angaben des Südtiroler Sanitätsbetriebs.

Die Einstufung als Risikogebiet ist vor allem aufgrund der psychologischen Faktoren ein schwerer Schlag für die Südtiroler Wirtschaft. Wenn das Vertrauen unserer deutschen Gäste verloren geht, müssen Hotels schließen und es werden Menschen ihre Arbeit und ihr Einkommen verlieren. Betroffen sind auch der Handel, die Bauwirtschaft und die Landwirtschaft. Gemeinsam müssen wir an die Verantwortlichen in Deutschland appellieren, um eine Neubewertung der Situation in Südtirol zu erreichen, ist Handelskammerpräsident Michl Ebner überzeugt.

Foto: Wikimedia/Kleszczu CCA-SA 2.5 Generic

 

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