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Foto: pixabay/Rico_Loeb /public domain

Handy, Navi, Laptop – wenn Ablenkung den Tod bringt

Ablenkung am Steuer kann tödlich enden, das weiß jeder Trucker und trotzdem lassen sich viele weiterhin ablenken. Manchmal betreiben Fahrer buchstäblich ein mobiles Büro, schauen sich Videos an und schieben ihr Verhalten der Monotonie und Überforderung in die Schuhe. Prävention muss Abhilfe schaffen, doch ist das Problem in Wirklichkeit lösbar?

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Der Alltag der Brummifahrer auf Autobahnen sieht recht monoton aus. Hunderte von Kilometern am Tag, überwiegend auf der rechten Spur und direkt vor einem fast immer ein LKW. Manchmal passiert stundenlang nichts, bis dann doch etwas passiert – ein Crash!

Ablenkung durch elektronische Geräte ist mittlerweile eine der größten Gefahrenquellen im Straßenverkehr und dieses Video zeigt den Alltag auf den Autobahnen. Wer von den beiden Fahrern ist schlauer?

Technischer Fortschritt schafft keine Abhilfe

Je mehr Monotonie desto stärker ist der Reiz, um nach einer Ablenkung zu greifen. Nach einer Erkenntnis der Experten haben wir eine Paradoxe Situation, denn der technische Fortschritt hilft vor einer anderen Beschäftigung als dem Lenken nicht weiter.

Im Gegenteil Fahrer moderner Lastkraftwagen werden entlastet, denn diese sind oft mit viel Elektronik ausgestattet. Es gibt viele Assistenten, die die Sicherheit der Fahrer verbessern sollen, wie z.B. der Notbremsassistent. Dieser wird jedoch in der Praxis abgeschaltet, da andere Verkehrsteilnehmer besonders PKW-Fahrer keinen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten, beispielsweise beim Fahrstreifenwechsel oder dem Auffahren auf die Autobahn.

Lässt man den Notbremsassitenten eingeschaltet kann das abrupte Abbremsen zu einer gefährlichen Situation führen für einen eventuell unaufmerksamen Hintermann, der ggf. keinen Notbremsassistenten in seinem Fahrzeug verbaut hat. So kann es zu einem tödlichen Auffahrunfall kommen.

Als Prävention setzt sich der Verein Hellwach mit der Initiative Hellwach mit 80 km/h für Fahrer ein. Ziel der Initiative ist es, für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen und Unfälle im Schwerlastverkehr zu reduzieren.

Der Verein hat im Rahmen einer positiven Image-Kampagne für den Berufsstand der LKW-Fahrer eine Illustration „Max Achtzig“ mit 10 Regeln zur Selbstverpflichtung erstellt. Diese soll viele Unternehmen und deren Fahrer motivieren, aktiv an der Initiative teilzunehmen.

Die tödliche Gefahr am Stauende kann nur gelöst werden, wenn alle Beteiligten, Fahrer, Unternehmen, die Wirtschaft und die Politik, gemeinsam in die „selbe Richtung“ fahren.

Hinzu kommt Übermüdung und Zeitdruck, aber auch Egoismus und Rücksichtslosigkeit nehmen zu. LKW-Fahrer überholen, auch wenn sie es an dieser Stelle gar nicht dürfen. PKW-Fahrer hingegen ziehen schnell nach rechts, um die Ausfahrt noch zu erwischen, wobei denen gar nicht klar ist, wie lange ein beladener LKW bremsen muss. Zudem stehen Trucker immer unter Zeitdruck, denn man muss rechtzeitig zum Be- und Entladen ankommen, ansonsten steht man da und wartet, manchmal sogar bis zum Folgetag.

Fatale Müdigkeit

Und zu guter Letzt die Übermüdigkeit am Steuer. Viele nicken am Steuer ein, wobei ein kurzer Blindflug zu verheerenden Folgen führen kann und je schwerer das Fahrzeug desto schlimmer der Unfall. Hierzu setzen sich viele Stiftungen ein. Ob für einen sicheren Parkplatz oder die Gesundheit der Fahrer. Die Truckers Life Foundation, baut z.B. Fitnessanlagen an Rastplätzen, mag zwar wenig interessant klingen, doch alternativ macht Bewegung an der frischen Luft wieder fit für die Weiterfahrt. Zudem sollte man unbedingt an ausreichend Schlaf denken, da es nicht nur Gesundheitsfördernd ist, sondern auch zur Konzentration beiträgt und damit zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Bitte achtet auf das was vor, hinter und neben Euch fährt. Unsere Autobahnen sind unberechenbar und überfüllt. Oft lauert der Tod am Stauende, deshalb sollte man sich diese Worte zu Herzen nehmen: Rücksicht, Nachsicht, Vorsicht und Einsicht. Allzeit gute und unfallfreie Fahrt!

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