Um den Einsatz batterieelektrischer Antriebe und speziell das Megawattladen bei schweren Nutzfahrzeugen voranzutreiben, sind Hochleistungsladeparks unerlässlich. Hier sind momentan allerdings noch viele Fragen offen, insbesondere fehlen Erfahrungen beim Aufbau und Betrieb entsprechender Ladeparks. Genau hier setzt das neue Projekt »Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr« (HoLa) an, das im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität vom BMVI gefördert wird.
Aufbau von Hochleistungsladeparks für Lkw entlang der Autobahn A2
Im Projekt werden unter der Schirmherrschaft des VDA und der Konsortialführung des Fraunhofer ISI insgesamt acht Hochleistungsladepunkte an vier Standorten aufgebaut und betrieben. Zunächst werden in einer ersten Phase CCS (Combined Charging System)-Ladepunkte sowie im Anschluss Hochleistungsladepunkte mit MCS-Technologie geplant und errichtet. Die Standorte liegen entlang der Autobahn A2 und sind zwischen dem Ruhrgebiet und Berlin angesiedelt – neben Autobahn-Raststätten zählen auch Logistikzentren dazu, um unterschiedliche Anwendungsfälle berücksichtigen zu können.
Dr. Patrick Plötz, der das Projekt am Fraunhofer ISI leitet, äußert sich wie folgt zum neuen HoLa-Projekt:
Trotz technologischer Fortschritte und internationaler Vereinbarungen stiegen die verkehrsbedingten CO2-Emissionen zuletzt an. Deshalb ist gerade im Verkehrssektor der Umstieg zu klimaneutralen Antrieben entscheidend – damit sich batterieelektrische Antriebe auch im Schwerlastverkehr durchsetzen können, braucht es einen massiven Infrastrukturausbau, speziell was das Megawattladen anbelangt. Im Projekt HoLa steuern wir das nötige Wissen hierfür durch den prototypischen Aufbau und Betrieb von Hochleistungsladeparks für Lkw bei. Damit wollen wir helfen, entsprechende Standorte für E-Lkw frühzeitig in Logistikprozesse zu integrieren und Nutzungserfahrungen beim neuartigen Schnellladen von E-Lkw zu sammeln. Wir freuen uns besonders, im Projekt ein branchenübergreifendes Netz an Partnern zur Verfügung zu haben, das neben etlichen Forschungseinrichtungen auch Energieunternehmen, Netzbetreiber, Lkw-Hersteller oder Raststätten-Betreiber zu seinen Mitgliedern zählt.
Plötz betont zudem, dass im Projekt eine enge Abstimmung mit der Nationalen Leistelle Ladeinfrastruktur geplant ist und die Erkenntnisse direkt in den von der Leitstelle koordinierten Ladeinfrastrukturaufbau für Nutzfahrzeuge einfließt.
Das Projekt mit einem Gesamtbudget von 27 Mio. € und einem Fördervolumen von 12 Mio. € läuft von September 2021 bis Ende 2024.