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Foto: Bartosz Wawryszuk

Belgischer Verband plädiert für schnellere Einführung der Tachopflicht für leichte Nutzfahrzeuge

Nach einem Unfall mit Beteiligung eines Post-Transporters in Aalst in Belgien, bei dem zwei Passanten ums Leben gekommen sind, fordert der dortige Branchenverband BTB striktere Vorschriften für leichte Nutzfahrzeuge.

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Ab Juli 2026 werden Sprinterfahrer, die im internationalen Verkehr unterwegs sind, denselben Vorschriften in Bezug auf Lenk-und Ruhezeiten unterliegen, die derzeit für LKW-Fahrer gelten. Die überarbeitete Verordnung Nr. 561/2006 sieht vor, dass leichte Nutzfahrzeuge mit einem Gewicht von 2,4 bis 3,5 t über Fahrtenschreiber verfügen werden müssen. Ebenfalls werden Fahrer von Sprintern dazu verpflichtet, eine Fahrerkarte mit sich zu führen, auf der alle Angaben zu Fahrten, Haltestellen, Pausen und anderen von ihnen ausgeführten Arbeiten aufgezeichnet werden.

Die neuen Vorschriften sollen rechtliche Lücken in den einzelnen Mitgliedstaaten zu schließen und ähnliche Wettbewerbsbedingungen zwischen allen Transportunternehmen sicherzustellen.

Dem belgischen Branchenverband BTB-ABVV gehen die neuen Regelungen aber nicht weit genug. Nach einem Unfall mit Beteiligung eines Post-Transporters in Aalst in Belgien, bei dem zwei Passanten ums Leben gekommen sind, plädiert der Verband für eine schnellere Einführung der Tachopflicht. Und zwar für alle Nutzfahrzeuge.

Wir fordern eine beschleunigte Einführung ( der Tachopflicht, red. ), die ebenfalls für Fahrzeuge mit einer Nutzlast ab 0 kg gelten würde, also für alle Transporter, betont der Vorsitzende des Verbands Frank Moreels.

Gleichzeitig weist Moreels auf Missstände in der KEP-Branche hin.  Laut Moreels muss ein Kurier im Schnitt 300 bis 400 Pakete pro Tag ausliefern, was bis zu 300 Stopps ergibt und dem Fahrer die Chance nimmt, eine Arbeitspause einzulegen.

Wenn die Transport- und Paketunternehmen einen fairen Preis für die Waren erhalten würden, die sie transportieren und ausliefern, könnten die Fahrer einen anständigen Lohn verdienen, ohne 12 bis 14 Stunden am Tag in einem irrsinnigen Tempo fahren zu müssen. Auf diese Weise wären sie ausgeruhter, weniger gestresst und stünden weniger unter Druck, was die Sicherheit erhöhen würde, so Moreels.

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