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Nächsten Monat werden diese Sicherheitssysteme in LKW und Anhängern obligatorisch sein

Am 6. Juli 2024 treten EU-Rechtsvorschriften in Kraft, die den Einbau von Reifendrucküberwachungssystemen (TPMS) in allen neu zugelassenen Anhängern in der Europäischen Union vorschreiben.

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Die neue Gesetzgebung zu Reifendruckkontrollsystemen zielt darauf ab, die Sicherheit im Straßenverkehr in Zukunft zu erhöhen, indem das Risiko von Reifenproblemen, die zu schweren Unfällen führen können, minimiert wird. Es wird erwartet, dass die vorgeschriebenen Reifendrucküberwachungssysteme für LKW auch dazu beitragen, die Effizienz der Flotte zu steigern und die Treibhausgasemissionen zu verringern. Nicht korrekt aufgepumpte Reifen verschleißen schneller und verursachen einen höheren Kraftstoffverbrauch, außerdem steigt das Risiko einer unerwarteten Panne.

Gemäß der Verordnung UN-ECE-R-141 sind Temperatur- und Reifendrucksensoren bei neu zugelassenen Lastkraftwagen, Sattelanhängern und Anhängern ab dem 6. Juli 2022 obligatorisch. In nur einem Monat wird diese Vorschrift jedoch auf alle neu hergestellten LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen (M2, M3, N1, N2, N3, O3, O4) ausgeweitet.

Der Luftdruck des Fahrzeugs wird indirekt gemessen, mit Hilfe eines Algorithmus, der den Druck unter anderem anhand der Anzahl der Radumdrehungen berechnet, oder direkt mit Hilfe von Sensoren, die in der Mitte des Rads (an der Felge, am Ventil oder am Reifen) angebracht sind. Das TPMS muss in der Lage sein, den Fahrer sofort zu warnen, wenn eine Abweichung von einem bestimmten Schwellenwert vorliegt.

Wenn der Reifendruck von 20 Prozent abweicht und der Mindestdruck von 150 Kilopascal erreicht wird, muss der Fahrer spätestens nach 60 Minuten Gesamtfahrzeit durch eine Meldung gewarnt werden. Die Warnung muss durch ein optisches Warnsignal (z. B. eine Kontrollleuchte) angezeigt werden.

Niedrigere Kosten für Spediteure

Bei der Einführung der Rechtsvorschriften ging die Europäische Kommission davon aus, dass die neuen Ausrüstungen die Straßenverkehrssicherheit erhöhen und die Kosten der Spediteure senken würden. Das Fahren mit zu niedrigem Reifendruck führt nämlich zu einer schnelleren Abnutzung der Lauffläche und einem höheren Kraftstoffverbrauch. Darüber hinaus wird die Einhaltung des richtigen Reifendrucks die Zahl der Unfälle, die durch Geschwindigkeitsüberschreitungen und Reifenplatzer verursacht werden, um 4 bis 20 Prozent verringern, schätzt der Europäische Verband der Reifen- und Gummihersteller ETRMA.

Nach Angaben der Organisation fahren in Europa 40 bis 65 Prozent der LKW mit zu geringem Reifendruck. Weitere 10 Prozent werden mit stark unterdruckten Reifen gefahren.

Die Europäische Kommission schätzt, dass die zusätzlichen Sensoren den Nutzern jährliche Kosten zwischen 11 und 56 Millionen Euro kosten. Es wird erwartet, dass sich die Investition spätestens nach fünf Jahren auszahlt.


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