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Brexit: Pflicht für die Verwendung des Goods Vehicle Movement Service rückt immer näher

Ab dem 1. Januar 2022 kommen auf Transportunternehmen, die Waren zwischen der Europäischen Union (EU) und Großbritannien befördern, neue Pflichten zu. Sie werden den Goods Vehicle Movement Service (GVMS) verwenden müssen.

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Ab dem 1. Januar 2022 werden für alle Waren, die zwischen der Europäischen Union (EU) und Großbritannien befördert werden, umfassende Zollkontrollen gelten.  Transportunternehmen,  die Waren über Häfen befördern, werden sich damit für den GVMS (Goods Vehicle Movement Service) registrieren lassen müssen, um eine Warenverkehrsnummer (GMR- Goods Movement Reference) zu erhalten. Ansonsten wird die Beförderung der Waren innerhalb des Vereinigten Königreichs nicht möglich sein.

Für die Registrierung beim GVMS wird eine “GB Economic Operators Registration and Identification Nummer (GB EORI)” sowie ein
“Government Gateway Account” benötigt.

Die GMR (Goods Movement Reference) sollte beantragt werden, bevor der Hafen angefahren wird.

Die Generierung der GB EORI-Nummer bzw. des Zugang zum GVMS kann bis zu 5 Tagen dauern, warnt die Arbeitsgemeinschaft Internationaler Straßenverkehrsunternehmer Österreichs (AISÖ).

Bei Nichteinhaltung hohe Strafen

Bei Nichteinhaltung der neuen Pflichten können Transportunternehmen und/oder Fahrer mit hohen Geldstrafen, die sich auf bis zu 2.500 Pfund (ca. 2.900 Euro) belaufen können.  Für die Weitergabe von Kontrollmitteilungen an die Fahrer ist allein das Unternehmen verantwortlich. Im Zweifelsfall  haben Fahrer aber auch die Möglichkeit,  den Status der GMR (Warenverkehrsnummer) über den Dienst „Check if you need to report for an inspection“ zu verifizieren.

Im GVMS müssen ab Jahresanfang auch alle Transporte mit Carnet TIR registriert werden. Die Daten können entweder direkt zum GVMS oder über einen Zollagenten übermittelt werden. Wie AISÖ meldet, arbeitet IRU bereits mit den britischen Zollbehörden zusammen, um die Erfassung von GVMS-Daten mit TIREPD zu integrieren, was Mitte 2022 möglich sein sollte.

Mehr Informationen zu der Beförderung von Waren aus der Europäischen Union (EU) nach Großbritannie, Zollformalitäten, Zufahrtskontrollen und Infrastruktur sind im Border Operating Model zu finden. Der Leitfaden wird laufend zu aktualisiert und kann hier abgerufen werden.

Deutsche Exporte nach Großbritannien gehen zurück

Laut Angaben des DIHK hat Deutschland im Jahr 2019 Waren im Wert von 79 Milliarden Euro in das Vereinigte Königreich exportiert, was das Land auf Platz 5 im Ranking der Ausfuhrmärkte Deutschlands platzierte.Exportiert wurden vor allem Kraftfahrzeuge, Maschinen  Metallwaren. Im Jahr 2020 waren es nur noch 66,9 Milliarden Euro, was 15,5 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war. Der negative Trend hält bis dato an. Damit ist Großbritannien auf den achten Rang unter den Ausfuhrmäkten abgerutscht.

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