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Starker Auftakt ins neue Jahr. Wien will energieeffiziente Mobilitätsformen mit 2,8 Mio. Euro fördern

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Die Stadt Wien reagiert auf die notwendigen Maßnahmen zur Erfüllung der Verkehrsziele in der Smart City Rahmenstrategie und startet ins neue Jahr gleich mit zwei Förderprojekten: Die Förderung von elektrischen Lastenfahrrädern für Betriebe soll attraktive Anreize für den Wiener Wirtschaftsverkehr schaffen. Die Förderung von innovativen Sharing-Angeboten im Wohnbau soll gemeinschaftlich genutzte Mobilitätsangebote in Nachbarschaften unterstützen.

Für die Verkehrswende und zur Erreichung der Wiener Klimaschutz-Ziele ist der Ausbau von CO2-freien Mobilitätsformen, insbesondere der Elektromobilität unverzichtbar. Denn der Verkehrsbereich ist der größte Verbraucher von fossilen Energieträgern in Form von Benzin und Diesel. Fahrzeuge sollten in Zukunft gemeinschaftlich genutzt und mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Voraussetzung für die neuen Förderungen ist daher der Einsatz von Ökostrom.

Nachhaltiger Wirtschaftsverkehr hat im städtischen Raum viel Potential

Der städtische Raum bietet ein hohes Potenzial für nachhaltigen Wirtschaftsverkehr. Kurze Transportwege lassen sich mit elektrischen Lastenfahrrädern besonders umweltschonend und effizient abwickeln. Zudem tragen Lastenfahrräder zur Verkehrsentlastung auf Wiens Straßen bei.

E-Lastenräder sind die zeitgemäße Antwort auf Logistikfragen und ein klimafreundliche, effiziente Lösung für die letzte Meile. Die Förderung entspricht unserem Logistik-2030-Konzept, das wir gemeinsam mit Niederösterreich und der Wirtschaftskammer auf den Weg gebracht haben, und ist eine wichtige Maßnahme, um die Emissionen im Wirtschaftsverkehr zu senken. Mit insgesamt 40 Prozent ist der Verkehr der größte CO2-Produzent in der Stadt und damit ein wichtiger Hebel, um der Klimakrise etwas entgegenzusetzen, sagt die für Verkehr und Energieplanung zuständige Vizebürgermeisterin Birgit Hebein.

Einige Betriebe in Wien erledigen ihre Transporte und Zustellungen bereits mit elektrischen Lastenrädern. Wie etwa der Samariterbund Wien.

Alle Projekte des Samariterbundes übernehmen Verantwortung und stellen Nachhaltigkeit unter Beweis. So sind in Wien für die Auslieferung von ‚Essen auf Rädern‘ 21 Elektrolastenfahrräder im Einsatz, die einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sportliche Betätigung und nachhaltiges Engagement schätzen, sind damit nicht nur ökologischer unterwegs als mit PKWs, sondern oft auch schneller und immer kostengünstiger, sagt Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wiens.

Mit der neuen Förderung will die Stadt die Einführung von elektrischen Lastenfahrrädern im Wiener Wirtschaftsverkehr beschleunigen, denn gemäß Smart City Rahmenstrategie soll der Wiener Wirtschaftsverkehr bis zum Jahr 2030 weitgehend frei vom klimaschädlichen CO2 sein.

Innovative Sharing-Angebote

Nebst der Förderung von elektrischen Lastenfahrrädern setzt Wien auch auf Sharing-Angebote: Die Förderaktion richtet sich an größere Wohnanlagen und zielt darauf ab, unter Mitwirkung der Bewohnerschaft moderne Mobilitätsangebote auf Basis von Elektromobilität zu entwickeln. Die Förderaktion baut unter anderem auf dem erfolgreichen Pilotversuch zu E-Carsharing in der Hauffgasse in Wien-Simmering im Rahmen des Projektes „Smarter Together“ auf. Sie richtet sich an innovative Wohnbauträger und Mobilitätsdienstleister sowie Baugruppen bzw. Gruppen von BewohnerInnen, um diese Erfahrungen mit weiteren Projekten zu verbreitern.

Zur Verfügung stehen 2,8 Millionen Euro

Start der Förderaktion ist am 01. Februar 2020. Bis Ende 2021 stehen insgesamt 2,8 Millionen Euro zur Verfügung. Elektro-Lastenfahrräder mit Nutzlast ab 40 kg bis 100 kg erhalten maximal 50 % der förderfähigen Kosten, bis maximal 2.000 Euro pro elektrischem Lastenfahrrad bzw. pro Elektrolastenanhänger. Große Elektro-Lastenfahrräder mit einer Nutzlast ab 100 kg erhalten maximal 30 % der förderfähigen Kosten, bis maximal 4.000 Euro pro Fahrzeug, informiert die Stadt Wien in einer Pressemeldung.

Im Rahmen der zweiten Förderschiene können hingegen Ladeinfrastruktur, Buchungsplattform und Sharing Hardware, Anmietung von Parkflächen, Marketingmaßnahmen und ähnliche Zusatzaufwendungen  mit bis zu 70% der förderfähigen Kosten finanziert werden.

Zudem gibt es einen 500-Euro Bonus jeden, der sich für den Verkauf von Diesel- oder Benzintransportern (Verkauf oder Verwertung eines mehrspurigen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor) entscheidet.

Foto: Pixabay/geralt

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