Quelle: ZMPSiŚ / Das geplante Projekt nahe Swinemünde.

Mega-Containerterminal in Swinemünde: Umstrittenes Großprojekt bekommt grünes Licht

Der geplante Tiefwasser-Containerhafen nahe der deutsch-polnischen Grenze in Swinemünde hat laut polnischem Vize-Minister für Infrastrukturt eine entscheidende Hürde genommen und die Umweltgenehmigung für das Projekt erhalten. Das Großprojekt stößt allerdings auf Widerstand, insbesondere von deutscher Seite - hierzu die Details.

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Das geplante Containerterminal in Świnoujście (Swinemünde) hat eine entscheidende Hürde genommen. Die polnischen Behörden haben die Umweltgenehmigung für das Projekt erteilt, dies teilte Arkadiusz Marchewka, polnischer Vize-Minister für Infrastruktur auf “X” mit.

Highway für Riesen-Schiffe kommt Ende 2028

Das Vorhaben, das nach Angaben des polnischen Ministeriums bis zum Jahreswechsel 2028/2029 abgeschlossen sein soll, sieht den Bau eines großen Tiefwasser-Containerhafens vor, der in der Lage ist, die größten Containerschiffe der Welt abzufertigen. Nach der kompletten Fertigstellung könnten hier zwei Millionen Container pro Jahr umgeschlagen werden.

Die Investitionskosten belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro. Marchewka betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts und bezeichnete es als “großen Impuls für die polnische Wirtschaft” sowie als Stärkung der nationalen Sicherheit.

Fairer Wettbewerb oder Sorge um Rostocks Position?

Das Projekt stößt auf Widerstand, insbesondere von deutscher Seite. Medienangaben zufolge äußerten Deutsche Vertreter, darunter der Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe und der Hafen Rostock, Umweltbedenken und warfen Polen die Anwendung niedrigerer Umweltstandards vor, berichtet das polnische Branchenportal “Polska-Morska” und deutet auf den Bedeutungsverlust des Hamburger Hafens hin, der die gesamte Ostsee anbinden sollte.

Auch die Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern (BLV) legte Berufung gegen die Umweltgenehmigung ein und argumentierte, dass die Auswirkungen auf die Ostsee und geschützte Meeresgebiete unzureichend berücksichtigt wurden. Nach zusätzlichen Untersuchungen wurde nun auch der Einspruch zurückgewiesen. Der polnischen Nachrichtenagentur PAP sagte Marchewka, dass die nun erlassene Entscheidung endgültig sei und man nun auf die Baugenehmigung warte.

Zudem betonen die Vertreter der zuständigen Seehafenbehörde ZMPSiŚ in Świnoujście, dass alle Investitionen den EU-Umweltnormen entsprechen und transparente Verfahren durchlaufen haben. Beispielsweise wurden beim Bau des Tiefwasser-Containerterminals in Świnoujście grenzüberschreitende Konsultationen durchgeführt, bei denen deutsche Behörden nach Prüfung der Unterlagen keine Einwände erhoben.

Die Vertreter vermuten daher, dass die deutschen Vorbehalte eher auf wirtschaftliche Konkurrenzängste zurückzuführen sind, da der Ausbau der polnischen Häfen die Wettbewerbsfähigkeit in der Ostseeregion stärkt.

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