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Umfrage: Lieferkettenprobleme verlieren an Bedeutung – politische Risiken rücken in den Fokus

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Cyberkriminalität und der Mangel an qualifiziertem Personal bleiben auch 2025 die drängendsten Herausforderungen für die Logistikbranche. Das zeigt die aktuelle Erhebung im Rahmen der Umfragereihe „Logistics Hall of Fame Trend Survey“ in Kooperation mit mit dem Versicherungsmakler Schunck Group. Lieferkettenprobleme verlieren an Relevanz – dafür rücken politische Risiken stärker in den Fokus.

Dieser Text wurde vollständig von einem Redakteur verfasst – basierend auf fachlichem Wissen, journalistischer Erfahrung und sorgfältiger Recherche. Künstliche Intelligenz kam dabei nicht zum Einsatz.

Cyberangriffe und der anhaltende Fachkräftemangel zählen auch im Jahr 2025 zu den zentralen Herausforderungen der Logistikbranche. Das geht aus der aktuellen Ausgabe der Trend Survey der Logistics Hall of Fame hervor, die regelmäßig in Zusammenarbeit mit der Schunck Group durchgeführt wird. In der im April erhobenen Umfrage stuften jeweils 75 Prozent der Teilnehmenden beide Themen als aktuell größte Risiken für die globale Logistik ein – ein Anstieg gegenüber 2022. Das berichtet eine Pressemitteilung vom 5. Mai.

Lieferkettenprobleme verlieren weiter an Bedeutung – politische Risiken rücken stärker in den Fokus

Die Ergebnisse zeigen: Während Bedrohungen wie Lieferkettenunterbrechungen in der Einschätzung der Branche an Relevanz verlieren, gewinnen politische Risiken an Bedeutung. So nannten 2025 nur noch 12,5 Prozent der Befragten Unterbrechungen in Lieferketten als eines der drei größten globalen Risiken – 2022 waren es noch fast 49 Prozent. Politische Unsicherheiten hingegen stiegen mit einem Anteil von 43,75 Prozent auf den dritten Platz im Risikoranking.

Neben politischen Risiken wurden auch Marktveränderungen (25 Prozent), Naturkatastrophen, rechtliche Rahmenbedingungen und technologische Entwicklungen (jeweils 12,5 Prozent) als relevante Faktoren genannt. Der Klimawandel spielt aus Sicht der Teilnehmenden aktuell keine zentrale Rolle mehr – 2022 zählte er noch für 18 Prozent zu den Top-Risiken.

Auch auf Unternehmensebene dominieren Cyberkriminalität (70,6 Prozent) und Fachkräftemangel (58,8 Prozent) die Risikowahrnehmung. Damit bleibt der Mangel an qualifiziertem Personal trotz politischer Initiativen ein zentrales Problem. Politische Risiken wurden von 35,3 Prozent der Befragten genannt, Marktveränderungen von 23,5 Prozent. Lieferkettenunterbrechungen spielen mit 5,9 Prozent kaum noch eine Rolle – ein Rückgang um mehr als 40 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022.

Die Entwicklung zeigt sehr deutlich, dass die Bedrohung durch Cyberangriffe weiter zunimmt – sowohl global als auch im Unternehmenskontext“, erklärt Thomas Wicke, Geschäftsführer der Schunck Group.

Unternehmen müssten in diesem Zusammenhang gezielt in IT-Sicherheitslösungen investieren, Mitarbeitende schulen und strategische Partnerschaften eingehen, um ihre Resilienz zu stärken.

Strategien zur Risikoprävention: Investitionen, Schulungen und Diversifizierung

Zur Absicherung gegen wachsende Risiken setzen Unternehmen laut der Umfrage weiterhin auf eine Kombination verschiedener Maßnahmen. Dazu zählen Investitionen in IT-Sicherheit, Cyberversicherungen, Schulungen der Mitarbeitenden, gezielte Recruiting-Initiativen – auch im Ausland – sowie die Diversifizierung von Geschäftsbereichen.

Erwartungen an die neue Bundesregierung

Mit Blick auf die neue Bundesregierung, die sich nach der Bundestagswahl 2025 formiert, formulieren die Logistikverantwortlichen klare Erwartungen.

Ganz oben auf der Liste stehen:

  • Beschleunigung von Genehmigungsverfahren (68,8 Prozent)
  • Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel (43,8 Prozent), etwa durch erleichterte Zuwanderung oder Bildungsinitiativen
  • Ausbau digitaler Infrastrukturen
  • Förderprogramme zur Risikominderung

Die Umfrage, an der ein Executive-C-Level-Panel ausgewählter Geschäftsführer, Vorstände und Unternehmer aus dem Netzwerk der Logistics Hall of Fame sowie der Schunck Group teilnimmt, wird quartalsweise durchgeführt und erhebt kein repräsentatives Meinungsbild, bietet jedoch aktuelle Einschätzungen.

Mitglieder im Unterstützerkreis: 24/7 ASSISTANCE, AEB, BLG LOGISTICS, Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), Bundesverband für Eigenlogistik & Verlader (BWVL), Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), Bundesverband Paket und Expresslogistik (BPEX), Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV), Bundesvereinigung Logistik (BVL), Deutsches Verkehrsforum (DVF), Duisburger Hafen (duisport), EPAL, European Logistics Association (ELA), Exotec, Fritz Institute (Stifter), GARBE Industrial Real Estate, Gebrüder Weiss, Goldbeck, Häfen und Güterverkehr Köln (HGK), HIAB, impact media projects, International Federation of Freight Forwarders Associations (FIATA), International Road Transport Union (IRU), io, KRONE, Lebensmittel Zeitung, LIP Invest, LOGISTIK-Kurier, LTG – Landauer Transportgesellschaft Doll, materialfluss, METRO LOGISTICS, NIMMSTA, pfenning-Gruppe, PSI Logistics, RIO – The Logistics Flow, RXO, Schnellecke Logistics, SCHUNCK GROUP, Seifert Logistics Group, SETLOG, SSI Schäfer, STILL (Stifter), TGW Logistics Group, trans aktuell, Verband der Automobilindustrie (VDA), WILTSCHE Fördersysteme, Winner Spedition

 

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