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Quelle: Deutsche Post DHL Group / Dr. Frank Appel

Tarifstreit: Post nimmt Stellung und will ihre Strategie überdenken

Der Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Post DHL Group läuft seit Beginn des Jahres. Die Post-Spitze lehnte die Verdi-Forderung nach 15 Prozent mehr Lohn für Arbeitnehmer ab und nimmt dazu Stellung. Zudem erwägt die Post eine anderweitige Strategie.

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Der Vorstandschef der Deutschen Post DHL Group, Frank Appel lehn die Forderung der Gewerkschaft von 15 Prozent mehr Lohn für Arbeitnehmer ab, mit der Begründung, dass diese Forderung das Postgeschäft aufs Spiel setzen würde.

Die Forderung von 15 Prozent in zwölf Monaten umzusetzen, würde unser Post- und Paketgeschäft in Deutschland aufs Spiel setzen – das ist keine Übertreibung“, sagte Appel im Gespräch mit dem Berliner Nachrichtenmagazin Focus.

Die Post-Spitze habe „das umfangreichste Tarifangebot in der Geschichte unseres Unternehmens vorgelegt“, so Appel weiter. „Wer glaubt, dagegen zum Streik aufrufen zu müssen, macht einen historischen Fehler und wird der Belegschaft letztlich schaden.“

Die Post ist sich bewusst, dass aufgrund der Inflation und explodierenden Energiepreise ihre MiatarbeiterInnen aktuell vor großen Herausforderungen stehen, allerdings habe Appel als Vorstandschef auch die Verantwortung die Arbeitsplätze langfristig zu erhalten und erklärt:

Wenn ich heute die Löhne unverhältnismäßig erhöhen würde, würden sich in zwei, drei Jahren die Gewerkschaften darüber beklagen, dass wir Personal abbauen müssen, weil wir Verluste machen.“

Notfallplan des Konzerns

Die Deutsche Post möchte ihre Strategie überdenken, worauf der Personalvorstand Thomas Ogilvie in den Zeitungen der Funke Mediengruppe andeutete, dass die Post künftig verstärkt auf Fremdvergaben setzen könne und betont:

Wir haben als Post für Deutschland über viele Jahrzehnte ein Betriebsmodell aufgebaut, das ausschließlich mit eigenen Kräften operiert. Wenn Verdi das jetzt alles vor dem Hintergrund kurzfristiger maximaler Lohnsteigerungen infrage stellt, werden wir unser Betriebsmodell überdenken müssen.“

Verdi weist den Plan der Post die Betriebsbereiche auszugliedern, als untaugliche Einschüchterung der Beschäftigten hinsichtlich der Urabstimmung im laufenden Tarifkonflikt zurück.

Die Urabstimmung über flächendeckende und unbefristete Streiks beginnt heute (20. Februar) und bis zum 8. März können die bei der Post beschäftigten Verdi-Mitglieder darüber entscheiden.

 

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