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Wird die Schifffahrtsallianz von Maersk und Hapag-Lloyd das Kräfteverhältnis der Ostseehäfen verändern?

Für den Seehafen von Danzig bringt die Anfang des Jahres von Maersk und Hapag-Lloyd gegründete Schifffahrtsallianz  "Gemini Cooperation" große Veränderungen mit sich. Droht dem Hafen damit künftig Bedeutungslosigkeit?

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Maersk A/S und Hapag-Lloyd haben Anfang des Jahres eine neue, langfristige operative Zusammenarbeit mit dem Namen „Gemini Cooperation“ getroffen, die im Februar 2025 starten wird. Die Zusammenarbeit soll  sich über sieben Fahrtgebiete erstrecken: Asien / US Westküste, Asien / US Ostküste, Asien / Mittlerer Osten, Asien / Mittelmeer, Asien / Nordeuropa, Mittlerer Osten – Indien / Europa und Transatlantik.

“Gemini Cooperation” wird aus 26 Liniendiensten bestehen und wird auf dem sogenannten “Hub-and-Spoke”-Modell basieren. Die Liniendienste werden durch ein globales Netzwerk von speziellen Shuttle-Diensten ergänzt, die sich um eigene und/ oder kontrollierte Hubs gruppieren – davon 14 Shuttle-Dienste in Europa, 4 in Mittlerer Osten, 13 in Asien und 1 im Golf von Mexiko. Künftig werden damitnur noch fünf bis sechs Haupt- und Endhäfen in Asien und Nordeuropa angefahren, im Vergleich zu den bisher elf bis dreizehn Häfen.

Da Häfen normalerweise die Orte sind, an denen es zu Staus kommt und Zeit verloren geht, wird diese geringere Anzahl von Häfen in einer Dienstleistungsstrecke die Zuverlässigkeit des Zeitplans erheblich erhöhen, erklärt Rainer Horn, Senior Press Officer bei Maersk, gegenüber trans.info.

Unter den Häfen, die künftig nicht mehr angefahren werden, ist auch Danzig.  Auf die Transportmengen durch Danzig soll dies aber keinen negativen Einfluss haben.

Sobald die Fracht für Polen in Wilhelmshaven oder Bremerhaven ankommt, werden die Container auf einen speziellen Shuttleservice umgeladen. Die Shuttle-Schiffe bedienen nur Bremerhaven, Wilhelmshaven und Danzig, aber keine anderen zusätzlichen Häfen. Das bedeutet, dass der Frachtfluss von und nach Danzig optimal und schnell sein wird. Der Shuttleservice verbindet nur einen Hafen in der Ostsee, wie Danzig – und keine anderen Häfen! Das ist ein wichtiger Unterschied zu den heutigen Feederdiensten und normalen Umladungen. Feederdienste laufen 5-6 Häfen in der Ostsee an und haben oft Verzögerungen und viel längere Transitzeiten, betont Horn.

Auch die Häfen Göteborg und Aarhus sind in das neue Konzept eingebunden.

Diese drei Häfen werden für uns weiterhin sehr wichtige Tore zu den jeweiligen Ostseeländern bleiben. Deshalb werden sie von diesen ganz speziellen und schnellen Shuttleschiffen bedient. Andere Häfen in der Ostsee werden weiterhin wie bisher von den normalen Feederdiensten bedient, zum Beispiel die kleineren Häfen in Schweden, Finnland, Dänemark, sagt Horn.

 

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