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Nutzfahrzeugmärkte erholen sich weiter: Deutschland unter den Spitzenreitern

In den ersten neun Monaten des Jahres wurden in der EU 18,6 Prozent mehr Nutzfahrzeuge zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Das größte Zulassungsplus verzeichneten LKW. Auch Deutschland konnte die Erholung fortsetzen und gehört zu den größten Einzelmärkten der EU.

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Der Herstellerverband ACEA hat die Entwicklung der Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen in der EU ausgewertet. Deutschland konnte die Erholung fortsetzen und gehört zu den größten Einzelmärkten der EU.

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 stieg der Absatz von neuen Transportern in Deutschland um 18,2 Prozent.  In der EU ist das Segment um 14,3 Prozent auf 1 Million Einheiten gewachsen. Dieses positive Ergebnis ist in erster Linie auch auf eine solide Entwicklung in solchen EU-Märkten wie Spanien (+20,5 Prozent) und Italien (+16,7 Prozent) zurückzuführen.

Betrachtet man die Neuzulassungen von LKW ist Deutschland mit 75.241 zugelassenen Einheiten und einem deutlichen Anstieg von 31,2 Prozent klarer Spitzenreiter. Ein klares Zulassungsplus wurde ebenfalls in Spanien (+23,8 Prozent), Italien (+17 Prozent), Frankreich (+15,6 Prozent) und Polen (+10,9 Prozent) verzeichnet. Insgesamt legte der europäische Markt mit 268.766 Einheiten 23 Prozent zu.

Auch die Neuzulassungen von Bussen in der EU verzeichneten in den ersten drei Quartalen des Jahres ein deutliches Wachstum. Die Zahl der Zulassungen in der EU stieg im Jahresvergleich um 18,5 Prozent auf 23.645 Einheiten. In Deutschland wurden 3200 Einheiten zugelassen, was einem Anstieg von 22 Prozent ausmacht. Spitzenreiter ist Frankreich mit 4.735 verkauften Einheiten.


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Alternative Antriebsarten werden immer beliebter

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 blieb der Dieselantrieb bei Transportern mit einem Marktanteil von 83 Prozent die erste Wahl, allerdings lässt sich eine Verschiebung der Marktanteile beobachten. Der Anteil der Elektro-Transporter beträgt mittlerweile 7,3 Prozent und ist damit um satte 91,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.

Auch bei LKW dominiert nach wie vor Diesel.  In den ersten drei Quartalen des Jahres waren 95 Prozent aller verkauften LKW mit einem Dieselmotor ausgestattet. Insgesamt wurden 22 Prozent mehr Diesel-LKW als im Vorjahreszeitraum verkauft- vor allem in solchen Ländern wie Deutschland (+29,7 Prozent), Frankreich (+14 Prozent), Polen (+11,9 Prozent) und Italien (+17,9 Prozent).

Einen beeindruckenden Anstieg verzeichnete dafür die Zahl der neu zugelassenen Elektro-LKW, die mit 3.918 Einheiten um 321,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen sind.  65 Prozent aller LKW wurde allein in Deutschland und in den Niederlanden verkauft. Damit ist der  Marktanteil von Elektro-LKW von 0,4 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 1,5 Prozent gestiegen.

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 stieg der Absatz neuer elektrisch aufladbarer Busse in der EU um 31,5 Prozent auf 3.405 Einheiten und erreichte einen Marktanteil von 14,4 Prozent,. Das größte Wachstum wurde in Spanien (246,2 Prozent), Frankreich (35,8 Prozent) und Deutschland (26,9 Prozent) verzeichnet. Auch in diesem Segment dominieren aber weiterhin Busse mit Dieselantrieb, deren Marktanteil  64,7 Prozent beträgt.

Autoindustrie blickt verhalten in die Zukunft

Trotz positiver Entwicklung des LKW-aber auch des PKW-Bestands in Deutschland, blickt die Autoindustrie verhalten in die Zukunft und die Stimmung  ist wieder im Tiefflug. Im Oktober fiel der Lageindikator auf -16,1 Punkte, nach -14,6 Punkten im September.

Die Unternehmen der deutschen Autoindustrie bewerten ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter als im Vormonat, sagt Anita Wölfl, Fachreferentin am ifo Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien.

Der Lageindikator der deutschen Automobilindustrie sank im Oktober auf 9,2 Punkte, nach 20,3 Punkten im September. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate stagnieren auf einem niedrigem Niveau, der Indikator ist jedoch im Oktober von -44,0 Punkten auf -38,4 Punkte gestiegen, was auf eine noch relativ hohes Auftragspolster zurückzuführen ist.Zudem sehen deutlich weniger Unternehmen im Auftragsmangel ein Produktionshindernis.

 

 

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