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Blindflüge vermeiden: Risiken der Lieferkettenunterbrechung entgegentreten

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Gefahren, die zu Unterbrechungen in der Lieferkette führen, lauern an vielen Punkten. Viele Klippen werden auch in Zukunft weiterhin unvorhersehbar bleiben und somit die eine oder andere Verzögerung unvermeidbar sein. Wird jedoch auch in der Logistik „Big Data“ sinnvoll genutzt, können Risiken besser eingeschätzt oder Beeinträchtigungen der Supply Chain mit Alternativlösungen umgangen werden. Wer hier die Übersicht behält, spart Zeit und damit auch Geld.

Ebenso wenig wie exakt zwei oder vier Gründe, die Erklärung dafür liefern, warum Marken wie Google, facebook, eBay oder Amazon ihre Konkurrenten abhängen konnten, sind es nun nicht stets drei oder fünf Logistikkennzahlen, die den Erfolg oder auch Misserfolg des Lieferkettenmanagements allumfassend veranschaulichen können. Aber in keiner Aufzählung dieser sogenannten KPI (Key Performance Indicators), angesichts derer die Performanz in der Supply Chain messbar gemacht werden, fehlt der Aspekt Pünktlichkeit.
Auch wenn sich die Quote der fristgerechten Lieferungen in einzelnen Projekten meist recht eindeutig – die Anzahl der pünktlichen Lieferungen geteilt durch die Gesamtzahl der erfolgten Lieferungen mal 100 – berechnen lässt, sind darüberhinausgehende, branchenweite Erhebungen zu Verspätungen und Lieferkettenunterbrechungen kaum vorhanden. Zu groß, zu vielschichtig und zu fragmentiert ist der Logistikmarkt, um die Pünktlichkeit präzise zu dokumentieren. Dass aber in einer breit angelegten Studie des Branchenverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) vor zwei Jahren nur acht Prozent der befragten Einkäufer keine Unterbrechungen der Lieferkette in den vergangenen zwölf Monaten vermelden konnten, zeigt wie präsent die Herausforderung ist.

Fallstricke en masse

Jeder, der eine längere Zeit in der Branche tätig gewesen ist, kann die eine oder andere Anekdote erzählen, warum Lieferungen zu spät ankamen. Ware in die falsche Richtung unterwegs war oder Straßen plötzlich im Nirgendwo endeten. Im Alltag dominieren meist die Klassiker: Wetterphänomene oder kurzfristige Fahrerausfälle können beispielweise schon die Abfahrt eines Transports verzögern. Zeitraubende Staus auf dem Weg resultieren aus Unfällen, aus stark frequentierten Nadelöhren aufgrund kaputter oder in der Reparatur befindlicher Infrastruktur oder komplexen Zollformalitäten bei Grenzübertritten. Verschlossene Tore am Eingang der Zieladresse oder fehlendes adäquates Equipment für den Entladevorgang können am Ende der Lieferkette noch einmal negativ das Zeitkonto belasten.
Selbstverständlich lassen sich viele potenzielle Pannen bereits durch ein professionelles Supply Chain Management vermeiden. Aber viele unvorhergesehene Ereignisse werden auch in einer digitaler gewordenen und kompetenztechnisch weiter gewachsenen Zukunft der Transportlogistik noch zu Störungen in den zuvor avisierten Abläufen führen.

Ankunftszeitprognosen erleichtern Arbeit

Dank der historischen Daten, die wir bei Synfioo zu vielen Transportrouten weltweit aufbereitet haben, werden wiederkehrende Muster sichtbar, beispielsweise wo bestimmte Engstellen, die möglicherweise auch nur zu bestimmten Phasen in der Woche, im Monat oder im Jahr vorhanden sind, existieren. Darüber lassen sich im „Big-Data“-Zeitalter anhand der Informationstechnik rasch Ersatzoptionen kreieren. Diese Routen würden zwar im Normalfall längere Laufzeiten nach sich ziehen. Aber aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit auftretender Störungen auf der Standardstrecke, zeigt sich die Alternativlösung für bestimmte Zeitfenster schon im Vorfeld als der effizientere Ansatz für die Durchführung der Verkehre.

Ist der Verkehrsträger aber erst einmal unterwegs, beobachten und analysieren wir bei Synfioo den kompletten Verlauf der Transporte in Echtzeit. So bleibt für alle Beteiligten immer der Status Quo einsehbar – Blindflüge hinsichtlich des momentanen Standortes werden somit vermieden. In privaten Pkw sind seit einigen Jahren Navigationsgeräte Standard, die aktuelle Stauprognosen in die avisierte Ankunftszeit einfließen lassen. Digitalunternehmen wie wir stellen im B2B-Bereich neben verlässlichen ETA-Vorhersagen (Estimated Time of Arrival) vielfältige Live-Informationen für alle Beteiligten der Transporte zur Verfügung.

Aktuelle Störungs- und Bewegungsdaten, die Wetterinformationen, Fakten zu den Zollkontrollen oder Hinweise zum Status der Transportinfrastruktur beinhalten, erlauben eine Visualisierung der bereits gefahrenen und der noch zu bewältigenden Kilometer und der dafür aufgewendeten Zeit. So gibt das Informationsangebot einen datengestützten Überblick zu den Verkehren auf der Straße und Schiene sowie im Wasser oder in der Luft. Mit diesem Wissen können die Ressourcen, nicht zuletzt am Zielort eines Transportes, situationsbezogen noch besser zielgerichteter eingesetzt werden.

Foto: DHL

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