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LKW-Fahrer wegen GPS-Störsender in Haft

Ein LKW-Fahrer benutzte einen GPS-Störsender, um seinem Arbeitgeber die Möglichkeit zu nehmen, ihn zu verfolgen. Dadurch brachte er die Sicherheitskräfte des Flughafens Lyon ins Schwitzen und landete hinter Gittern.

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Vor einer Woche wurde ein LKW-Fahrer verhaftet, der mehrere Wochen lang einen GPS-Störsender benutzt hatte, um seinen Standort vor seinem Chef zu verbergen. Wie die französische Tageszeitung Le Figaro berichtet, stellte sich jedoch heraus, dass er „zufällig” auch die Signale der Mitarbeiter der zivilen Luftfahrt auf dem Flughafen Saint-Exupéry in Lyon störte.

Der Verdächtige wurde von Polizeibeamten im Anschluss an eine Untersuchung der Nationalen Agentur für Funkfrequenzen (ANFR) festgenommen, die jedes Jahr fast 2.000 Fälle dieser Art untersucht.


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In diesem Fall empfing die Generaldirektion für Zivilluftfahrt (DGAC) am Flughafen Lyon jeden Morgen zur gleichen Zeit ein gestörtes GPS-Signal, was einen Alarm auslöste. Am Ende der Untersuchung ermöglichte ein Spezialradar, das auf dem Dach des ANFR-Fahrzeugs angebracht war, die Verfolgung des LKW, der sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums bewegte, und die Ermittlung seines Kennzeichens.

Illegale Ausstattung

In Frankreich sind derartige Störgeräte verboten, eben wegen der Störungen, die sie in der Umgebung verursachen. Diese kleinen Geräte werden im Zigarettenanzünder des Fahrzeugs eingesteckt und geben ein Hintergrundrauschen ab, das die von den Satelliten ausgesendeten und vom GPS empfangenen Frequenzen überdeckt.

Der Störsender 'füllt’ den Receiver komplett aus, er ist wie ein Störgeräusch, das die Signale der Satelliten unhörbar macht”, erklärt Gilles Brégant, Direktor des ANFR, der von Le Figaro zitiert wird. „Wenn das Gerät mehr Geräusche erzeugt als die Satelliten, ist es für das GPS unmöglich, sie zu empfangen und so die Position zu bestimmen”, erklärt er.

Brégant betont, dass diese Geräte in Entfernungen zwischen einem und fünf Kilometern funktionieren.

Die Geräte wirken nicht um das Armaturenbrett herum, sie bilden eine Art Blase um sich herum”, so Gilles Brégant weiter.

Folglich können sie das Navigationssignal eines in der Nähe befindlichen Fahrzeugs oder eines sich nähernden Flugzeugs stören. Das birgt ein reales Risiko für ernste Unfälle oder sogar Katastrophen.

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