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Mieten für Logistikbestandsimmobilien gestiegen

Die Mieten von neu vermieteten oder eigengenutzten Logistikbestandsimmobilien in Deutschland haben sich in fast allen 33 untersuchten Märkten verteuert.

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13.09.2023

Die Mietpreise für funktionale Bestandsimmobilien am oberen Ende der Mietpreisspanne sind in mehr als der Hälfte der Märkte um mehr als 10 Prozent gestiegen, am unteren Ende der Spanne sogar in mehr als 20 Märkten, berichtet Joel Adam, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Stuttgart GmbH.

Zu diesem Ergebnis kommt Realogis -in seiner neuesten Analyse der Mietpreiskarte für Bestandsobjekte für Lager- und Logistikimmobilien im ersten Halbjahr 2023. Alle Angaben von Realogis beruhen auf tatsächlichen, tagesaktuellen Angebotsmietpreisen der Eigentümer und nicht auf der Auswertung von Web-Angeboten.

Das ist auf den ersten Blick umso erstaunlicher, als dass der bundesweite Flächenumsatz im ersten Halbjahr 2023 an allen neu vermieteten oder eigengenutzten Industrie- und Logistikimmobilien in Deutschland um rund 60 Prozent zurückgegangen ist, erklärt Jörg Lojewski, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Hamburg GmbH.

Geschuldet ist der Preisanstieg u.a. dem Rückgang von spekulativen Projektentwicklungen aufgrund gestiegener Baupreise und Zinsen und damit einer fehlenden Pipeline an Konkurrenzprodukten sowie einer nahezu Vollvermietung der Logistikmärkte, ergänzt Julian Petri, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Frankfurt GmbH.

Unter funktionalen Bestandsimmobilien versteht Realogis Objekte mit mindestens 7,50 m Hallenhöhe, Rampen und/oder ebenerdiger Andienung sowie großzügigen Andienungszonen und Heizung.

Im Mittel betrug der Anstieg des oberen Wertes der Mietpreisspanne für Bestandsobjekte an den Top-8 Logistikstandorten 9,1 Prozent.

Teuerster Top-8-Logistikstandort für Bestandsobjekte nach Spitzenmietpreis (oberes Ende der Spanne) Ende des ersten Halbjahres 2023 ist das zuvor zweitplatzierte München mit 9,00 Euro/m². Im Vorjahresvergleich zog damit die Miete in München, kommend von 7,50 Euro/m² in H1 2022, um 20 Prozent an. Die Spitzenposition von H1 2022 aufgeben musste Hamburg mit 8,50 Euro/m² (kommend von 8,20 Euro/m², +3,7 Prozent). Auf dem dritten Rang befindet sich Stuttgart mit 7,80 Euro/m², kommend von Rang 5 mit 6,90 Euro/m² (+31,9 Prozent). Viertplatziert ist der zuvor zweitplatzierte Berliner Markt mit 7,50 Euro/m², der aufgrund einer Seitwärtsbewegung zwei Ränge verliert.

Weiterhin fünftplatziert ist Frankfurt mit 7,10 Euro/m² (H1 2022: 6,90 Euro/m², +25,8 %). Düsseldorf und Köln liegen mit 6,20 Euro/m² (+10,7 Prozent bzw. Rang 14) bzw. 6,10 Euro/m² (+8,9 % bzw. Rang 15) beinahe gleichauf, kommend von 5,60 Euro/m². Düsseldorf verliert einen Rang, Köln steigt zwei Ränge ab (zuvor waren sie gleich platziert auf Rang 13). Das Ruhrgebiet steigt mit 5,80 Euro/m² zwei Positionen auf Rang 18 bzw. 5,80 Euro/m² auf (H1 2022: 5,10 Euro/m²).

Quelle: Realogis -www.realogis.de

Bestandsmieten außerhalb der deutschen Top-8 Standorte

Im Schnitt lag die Verteuerung des oberen Wertes der Mietpreisspanne an den außerhalb der Top-8 gelegenen Märkte bei 10,6 Prozent.

Die teuersten der insgesamt 25 Standorte in Deutschland – außerhalb der deutschen Top-8 Standorte – sind bezogen auf den oberen Wert der Spanne der Bestandsobjekte im Süden Deutschlands vorzufinden. Diese Entwicklung ist ähnlich den Spitzenmieten für Neubauobjekte, so Nicolas Werner, Geschäftsführer der Realogis Immobilien München GmbH.

  • Ingolstadt mit 6,95 Euro/m² mit Seitwärtsbewegung verliert zwei Ränge und ist aktuell sechstplatziert
  • Karlsruhe dicht dahinter mit 6,90 Euro/m² ist aktuell weiterhin auf Rang 7, kommend von 6,50 Euro/m² (+6,2 Prozent)
  • Nürnberg mit 6,80 Euro/m² steigt einen Rang auf Platz 8 ab, kommend von 6,50 Euro/m² (+4,6 Prozent)
  • Nürnberg und Karlsruhe waren zuvor beide auf dem siebten Rang
  • Mainz/Wiesbaden ist aktuell gleichplatziert zu Nürnberg mit ebenfalls 6,80 Euro/m², kommend von 5,90 Euro/m², was einem Plus in Höhe von 15,3 Prozent entspricht (Aufstieg um 3 Ränge)
  • Regensburg folgt mit 6,70 Euro/m², kommend von 6,20 Euro/m² (+8,1 Prozent)

Teuerster Standort im Norden ist Hannover mit 6,30 Euro/m² (Rang 13, kommend von 5,40 Euro/m² bzw. +16,7 Prozent, was einem Aufstieg von sechs Rängen entspricht) im Osten ist es mit 5,50 Euro/m² Leipzig (Rang 21, kommend von 4,50 Euro/m²; +22,2 Prozent, +4 Ränge).

Günstigste Standorte sind mit Ausnahme von Hof vorwiegend im Norden und Osten vorzufinden:

  • Hof ist aktuell zusammen mit Bielefeld günstigster Standort mit 4,70 Euro/m² (doppelter Rang 32)
  • Davor befinden sich Zwickau und Magdeburg mit jeweils 4,80 Euro/m² (doppelter Rang 30)
  • Auf 5,00 Euro/m² rangieren zusammen auf Rang 26 die Märkte Braunschweig, Halle, Erfurt und Osnabrück

Spannbreiten zwischen Mindestmietpreis und Spitzenmietpreis

Die höchste Spanne zwischen Mindestmietpreis und Spitzenmiete bei Bestandsobjekten weist München mit 2,50 Euro/m² auf, gefolgt durch Stuttgart sowie Berlin mit 2,30 Euro/m². In insgesamt 14 Märkten liegen die untere und obere Spanne mit unter 1 Euro/m² enger zusammen, so die Realogis Analyse. 16 Märkte wiesen eine Spanne zwischen 1 Euro/m² und unter 2 Euro/m² auf. Am engsten liegen die Werte zwischen unterem und oberem Ende der Mietpreisspanne in Düsseldorf mit 0,30 Euro/m² zusammen.

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