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So wird die Zukunft des Gütertransports aussehen

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19Laut der OECD-Studie „ITF Transport Outlook 2019“ wird sich die weltweite Nachfrage nach Seetransport zwischen 2015 und 2050 nahezu verdreifachen. Die Nachfrage im Straßentransport wird hingegen in den nächsten drei Jahrzehnten stabil bleiben.

Die Analyse der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)  zeigt unter anderem, dass sich die Transportstruktur im Jahr 2050 ändern kann.

Der Seetransport wird Mitte dieses Jahrhunderts voraussichtlich mehr als 75% des Gesamtvolumens ausmachen. Derzeit werden mehr als 80% der Güter auf diese Weise befördert. Den Schätzungen der Organisation zufolge wird aber auch der Straßentransport zunehmen und in den kommenden Jahren (von 2015 bis 2030) jährlich um 3,5% wachsen. Es wird erwartet, dass  im Jahr 2050 rund 18% der Güter auf der Straße transportiert werden.

Die größte Wachstumsrate wird jedoch der Lufttransport verzeichnen und zwar sogar 4,5% jährlich bis 2050. Dieser Trend wird hauptsächlich durch den E-Commerce-Markt unterstützt, heißt es in dem Bericht.

Am langsamsten wird sich die Schiene entwickeln. Im Jahr 2050 werden rund 9% der Güter auf diese Weise transportiert.

Was wird den Transportmarkt in den kommenden Jahren prägen?

Die Autoren von „ITF Transport Outlook 2019“ konzentrieren sich auf potenzielle Schwierigkeiten und analysieren, wie sie sich diese auf die zukünftige Nachfrage, die Struktur und die CO2-Emissionen auswirken werden.  Von fünf Schlüsselfaktoren werden demnach ausschlaggebend sein:

– Kosten: Neue Technologien und Verfahren reduzieren die Produktionskosten,

– Qualität: Neue Technologien und Prozesse verbessern die Qualität von Produkten,

– Verbraucher: Die Vorlieben von Kunden oder Geschäftskunden werden sich erheblich ändern,

– Vorschriften: Neue Gesetze und Vorschriften könnten das Arbeitsmodell ändern, zum Beispiel aufgrund von strikteren Umweltvorschriften,

– Zugang zu Ressourcen.

Die Kombination aller fünf Faktoren kann zu Änderungen der Transportstruktur führen. Der Bericht zeigt, dass E-Commerce, 3D-Druck, autonome Fahrzeuge, Digitalisierung und veränderte Handelsrouten tiefgreifende Auswirkungen auf das Transportsystem der Zukunft  haben könnte.

Autonome Trucks und Platooning sind die Trends der Zukunft?

Der Prognose zufolge könnten autonome LKW die Arbeitskosten erheblich senken, die sich auf ein Drittel aller Betriebskosten in Europa und Nordamerika belaufen. Laut der Hälfte der Befragten bringen LKW ohne Fahrer Einsparungen von mehr als 25% ein. Das Niveau der Einsparungen kann sogar 45% erreichen. Nach Meinung von OECD-Experten ist dies ein ernsthaftes Argument für die Inbetriebnahme dieser Fahrzeugtypen. Platooning hingegen, d. h. integrierte LKW-Konvois, könnten Einsparungen von mindestens 10% bringen.

CO2-Emissionen bleiben größte Herausforderung

Der technologische Fortschritt selbst wird nicht zu einer Verringerung der Emissionen führen. Selbst wenn die derzeit geplanten Vorschriften in Kraft treten, könnten die globalen CO2-Emissionen bis 2050 sogar noch um 60% ansteigen. Die Ursache dafür ist eine hohe Nachfrage für Güter und intensiver außerstädtischer Personenverkehr.

Foto: Pixabay/oxion2003

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