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Foto: Deutsche Bahn AG (Volker Emersleben). Martin Seiler, DB-Personalvorstand während der Pressekonferenz.

Tarifstreit: Deutsche Bahn und GDL haben sich auf 35-Stunden-Woche geeinigt

Streik-Schluss bei den Lokführern. Die Deutsche Bahn (DB) und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben in ihrem monatelangen Tarifstreit eine Einigung erzielt. Das sind die Details der Tarifeinigung.

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Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben nach fünf Monaten Verhandlungen einen Tarifabschluss erzielt. Durch Einigung zwischen GDL und der Bahn sollen Streiks bis Ende Februar 2026 ausgeschlossen sein.

Die Auseinandersetzung war hart, aber wir konnten uns nun auf einen intelligenten Kompromiss einigen“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler.

Die Deutsche Bahn kommt der Gewerkschaft weit entgegen

Die zentralen Vereinbarungen:

  • Gehaltserhöhung für Lokführer in zwei Stufen: Das Gehalt stiegt um 210 Euro zum 1. August 2024. Zum 1. April 2025 soll das Gehalt um 210 Euro steigen, so dass die Beschäftigten insgesamt 420 Euro mehr bekommen. Erhöhung bei Auszubildenden und Studierenden zu den gleichen Zeitpunkten hälftig.
  • Erhöhung der dynamisierten Zulagen um jeweils vier Prozent zum 1. August 2024 und zum 1. April 2025.
  • Inflationsausgleich: Die Höhe der Inflationsausgleichprämie beträgt 2850 Euro (Teilzeitarbeitnehmer anteilig) und in Höhe von 1 425 Euro für Auszubildende und Dual-Studierende.
  • Fünf-Tage-Woche: Begrenzung der maximalen Länge von Arbeitsphasen von bisher 144 Stunden auf 120 Stunden ab 1. Januar 2025.
  • Schrittweise Absenkung der jeweils maßgeblichen Referenzarbeitszeit um drei Stunden von 2026 bis 2029 für Schichtarbeiter ohne anteilige.
  • Zuschuss zum Deutschland-Ticket von monatlich 12,25 Euro.
  • Keine Ausweitung des Geltungsbereiches der GDL-Tarifverträge auf InfraGO AG und RegioNetz Infrastruktur GmbH
    Die GDL konnte sich mit der Forderung, die bestehenden Tarifverträge für Netzbetrieb- und Netzinstandhaltung zu übernehmen, noch nicht durchsetzen. Sie wird dies in der kommenden Tarifrunde erneut auf die Agenda setzen.
  • Anpassung Besondere Teilzeit im Alter: Die Besondere Teilzeit im Alter wird weiterhin mit dem Einstiegsalter von 59 Jahren beginnend fortgeschrieben. Dabei wird das Arbeitszeit-Soll auf 1 607 Stunden festgelegt (Wert der bisherigen 81 Prozent). Demnach sinkt das Arbeitszeit-Soll mit Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter nicht zusätzlich. Das Zugangsalter bleibt im Jahr 2024 zunächst bei 59 Jahren und wird dann in den Folgejahren bis 2030 pro Jahr um ein halbes Jahr angehoben.

Mit dem Tarifabschluss haben wir einen historischen Durchbruch erzielt und sind somit beispielgebend auch für andere Gewerkschaften in diesem Land“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.

Laut GDL-Mitteilung haben sich die Verhandlungsparteien auf eine Laufzeit von 26 Monaten für die monetären Komponenten sowie die Regelung zur Fünf-Tage-Woche (bis 31. Dezember 2025) geeinigt. Alle weiteren Inhalte haben eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2028.


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