Wie aus dem am 21. März vorgestellten Geschäftsbericht des DB-Konzerns hervorgeht, betrug der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro, rund 13 Prozent weniger als 2022. Und auch im operativen Bereich machte der Konzern Verluste. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank auf ein Minus von fast einer Milliarde Euro – nach einem positiven Ergebnis von rund 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2022.
Als Grund für die schlechten Zahlen in der Unternehmensbilanz nennt der Konzern, den zusätzliche Aufwand für die Infrastruktur und substanzielle Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro, die sich wie erwartet negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) der DB auswirkten. Dennoch soll die Sanierung der Infrastruktur fortgeführt werden.
Gemeinsam mit dem Bund haben wir das größte und umfassendste Investitionsprogramm seit der Bahnreform 1994 beschlossen. Wir fahren das Schienennetz nicht länger auf Verschleiß, sondern sanieren und modernisieren die Infrastruktur von Grund auf. Dank der starken Aufstockung der Haushaltsmittel durch den Bund können wir rund 30 Milliarden Euro zusätzlich investieren“, so der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz.
Im Vergleich zu 2022 investierte die DB rund 16 Prozent mehr in die Ertüchtigung der Infrastruktur, demnach gab der Konzern 2023 aus Eigenmitteln rund 7,6 Milliarden Euro aus.
Gewinne im Logistikbereich gehen zurück
Das schlechte Abschneiden in diesem Jahr ist auch auf die anhaltenden wirtschaftlichen Probleme bei der Tochter DB Cargo und auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik zurückzuführen, die wie erwartet auch DB Schenker spürte, teilte der Konzern mit.
Die Umsatzerlöse aus Transport- und Beförderungsleistungen wurden hauptsächlich durch Gesellschaften aus den Segmenten DB Schenker, DB Regio, DB Fernverkehr und DB Cargo erbracht.
Die Logistiktochter Schenker, die zum Verkauf steht, machte im vergangenen Jahr nur noch 1,1 Milliarden Euro Gewinn – 2022 waren es noch 1,8 Milliarden Euro. Aus dem zusammengefassten Lagebericht des Konzerns geht hervor, dass der Umsatz 2023 um 30,7 Prozent im Vergleich zu 2022 zurückgegangen ist und 19 127 Millionen Euro beträgt (2022: 27 545 Millionen Euro). Im Segment Luft- und Seefracht ist der Umsatz gegenüber 2022 um 48,4 Prozent auf 8 535 Millionen Euro zurückgegangen. Bei DB Cargo hingegen stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.
Unsere Logistik-Tochter DB Schenker hat das Jahr 2023 mit einem bereinigten operativen Gewinn in Höhe von 1,1 Milliarden Euro abgeschlossen. Das ist mehr als doppelt so hoch als vor der Corona-Pandemie, wenn auch weniger als im Rekordjahr 2022. Der Logistikmarkt bietet langfristig weiterhin sehr gute Wachstumsperspektiven“, sagte DB-Finanzvorstand Levin Holle.
Schenker-Verkauf soll Schulden senken
Der Vertrag soll noch in diesem Jahr unterzeichnet werden, voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte, der endgültige Verkauf sei für 2025 geplant. Branchenkreisen zufolge wird der Kaufpreis auf 12 – 15 Milliarden Euro geschätzt. Die Bahn wolle den Verkauf weiterhin nur umsetzen, wenn dieser wirtschaftlich vorteilhaft für den Konzern ist.
Im laufenden Verkaufsprozess für DB Schenker sind wir sehr zufrieden mit dem breiten Interesse im Markt. Verkaufen werden wir nur, wenn es wirtschaftlich vorteilhaft für die DB ist“, so Holle.
Ausblick 2024
Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Haupttreiber sind Ablösungen für die 2023 gezahlten Vorleistungen für Instandhaltungsarbeiten. Der DB-Konzern erwartet zudem positive Effekte aus einer erneut steigenden Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene sowie aus Effizienzsteigerungsmaßnahmen.