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Trotz Corona-Krise verzeichnete das Güterkraftverkehrsgewerbe ein Umsatzplus

Infolge der Corona-Pandemie verzeichnete Deutschland im Jahr 2020 den größten konjunkturellen Rückgang seit der Finanz- und Wirtschaftskrise. Dennoch kam das deutsche Güterkraftverkehrsgewerbe noch vergleichsweise gut durch die Krise.

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Vor dem Hintergrund der rezessiven Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2020 im Zuge der Corona-Pandemie nahm die im Straßen-, Schienen- und Binnenschiffsgüterverkehr beförderte Gütermenge im Vergleich zum Jahr 2019 insgesamt um rund 3,3 Prozent ab. Die Verkehrsleistung im Inland sank um rund 3,2 Prozent, berichtet das Bundesamt für Güterverkehr in seinem neuesten Bericht.

Der Straßengüterverkehr mit deutschen Lastkraftfahrzeugen war im Jahr 2020 in nahezu allen Bereichen von Rückgängen geprägt; einzig die Verkehrsleistung im Werkverkehr blieb nahezu unverändert. Die Corona-Krise beschleunigte zudem die Rückgänge deutscher Fahrzeuge im grenzüberschreitenden Verkehr.Vor allem während des ersten Lockdowns im Frühjahr kam es zu einem deutlichen Anstieg des Wettbewerbs- und Preisdrucks, der durch mittel- und osteuropäische Anbieter verstärkt wurde. Transportunternehmen klagten über einen extremen Preisverfall am Spotmarkt und vor allem im Bereich der Rückladungsverkehre über Leerfahrten.

Nach vorläufigen Angaben des BAG kam das deutsche Güterkraftverkehrsgewerbe dennoch vergleichsweise gut durch die Krise und verbuchte im Jahr 2020  ein Umsatzplus von rund 0,4 Prozent. Zurückzuführen war das auf die Entspannung im Spätsommer, die Kapazitätsanpassungen des Gewerbes und eine anziehende Transportnachfrage mit sich brachte.

Dank der staatlichen Corona-Hilfsmaßnahmen war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in der Verkehrs- und Logistikwirtschaft auf den niedrigsten Stand seit Jahren.

Wachstumsraten der Online-Transaktionen von 60 Prozent

Relativ gut durch die Corona-Krise kam die Lagerwirtschaft, die von einer erhöhten Nachfrage nach Lagerkapazitäten aufgrund der vorübergehenden Shutdowns im stationären Einzelhandel profitierte. Klarer Gewinner war aber die KEP-Branche.  Die Wachstumsraten der Online-Transaktionen während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 erreichten zeitweise zwischen rund 52,0 Prozent und 61,2 Prozent, während des zweiten Lockdowns zum Jahresende 2020 42,0 Prozent  und zu Beginn des Jahres 2021 in der Spitze sogar 65,6 Prozent.

Der Nachfrageanstieg war vor allem im B2C-Bereich stark. Die Sendungsvolumina im B2B-Bereich waren hingegen auf einem niedrigem Niveau. Insgesamt stieg das Sendungsvolumen nach Angaben des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik e.V. (BIEK) um rund 400 Millionen KEP-Sendungen. Mehr als 4 Milliarden Sendungen wurden transportiert. Um der Paketnachfrage gerecht zu werden, mussten  KEP-Unternehmen die Zahl ihrer Beschäftigten zum Teil deutlich aufstocken und  Zusatzfahrten ausführen.

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