Foto: Einride

Künstliche Intelligenz senkt Transportkosten und verdrängt Diesel-LKW – Studienergebnisse

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Eine neue Studie zeigt, dass die Flottenplanung mit Hilfe künstlicher Intelligenz die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) um bis zu 13 Prozent senken kann, während gleichzeitig 85 Prozent der Fracht von Elektro-LKW transportiert werden können.

Einride, ein schwedisches Start-up, das autonome LKW entwickelt, und das Fraunhofer ISI – Europas größte Organisation für angewandte Forschung – präsentierten die Ergebnisse einer Analyse, aus der hervorgeht, dass die Planung von Transportoperationen mit KI die Kosten erheblich reduziert und die Elektrifizierung des Transports unterstützt.

Die Studie umfasste über 38.000 Sendungen und 200 Fahrzeuge des Unternehmens REWE, einem der größten deutschen Lebensmitteleinzelhändler. Sie zeigte, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Planung von Transportabläufen die TCO um bis zu 13 Prozent senken und den Anteil von Elektro-LKW im gewerblichen Verkehr deutlich erhöhen kann.

Die Analyse basierte auf realen Logistikdaten aus dem REWE-Betrieb in der Region Berlin. Verglichen wurden zwei Ansätze: ein direkter Austausch von Diesel-LKW gegen Elektrofahrzeuge sowie eine umfassende Optimierung der gesamten Flotte mithilfe des Einride Planning AI-Systems.

Dank des Einsatzes des Planning AI-Systems von Einride konnten Elektro-LKW bis zu 85 Prozent der gesamten Fracht übernehmen und 54 Prozent der gesamten Fahrleistung abdecken – deutlich mehr als im 1:1-Ansatz (direkter Austausch von Verbrennern durch Elektrofahrzeuge), bei dem diese Werte bei 57 Prozent bzw. 32 Prozent lagen.

Das optimierte System ermöglichte eine Reduktion der TCO um 8–13 Prozent (je nach Vergleichsmaßstab) gegenüber einer rein dieselbetriebenen Flotte. Zum Vergleich: Der 1:1-Ansatz brachte lediglich eine Einsparung von 3 Prozent, stark abhängig von Investitionszuschüssen.

Eine geeignete Planungssoftware, die Routen und Ladevorgänge auf Flottenebene integriert, hat einen wesentlich größeren Einfluss als etwa die Erhöhung der Batteriekapazität oder der unkoordinierte Ausbau der Ladeinfrastruktur“, erklärte Prof. Dr. Patrick Plötz, Leiter des Bereichs Energiewirtschaft am Fraunhofer ISI.

Die Installation von Schnellladestationen mit 150 kW an Verladerampen half in beiden Szenarien, die Kosten zu senken – allerdings waren die mit KI optimierten Flotten deutlich weniger auf diese Infrastruktur angewiesen.

Selbst in Simulationen ohne Berücksichtigung von Subventionen für Elektro-LKW erreichten KI-optimierte Flotten Betriebskosten, die mit denen von Diesel-Flotten vergleichbar waren. Dies deutet darauf hin, dass intelligente Planung Betreibern helfen kann, widerstandsfähig gegenüber Marktschwankungen und regulatorischen Änderungen zu bleiben.

Dr. Fabian Nevries, Leiter des Bereichs Innovation und Verkehrstechnologie bei REWE, betonte, dass wirtschaftliche Effizienz eine entscheidende Voraussetzung für den nachhaltigen Wandel von LKW-Flotten ist – und dass das Unternehmen weitere Innovationen in diesem Bereich unterstützt.

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