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Foto: Northvolt (Symbolbild)

Baustart für eine der modernsten Batteriefabriken der Welt. Wird damit China vom Markt gedrängt?

Der schwedische Konzern Northvolt will in Norddeutschland Batterien für bis zu eine Million E-Autos pro Jahr produzieren. Der symbolische Spatenstich für eines der größten Industrieprojekte für die Zukunft Deutschland wurde nun gesetzt und ab 2026 soll die Fertigung bereits starten. Das Investitionsvolumen beträgt 4,5 Milliarden Euro.

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Nach der Genehmigung der Europäische Kommission für deutsche Beihilfemaßnahme für die Batteriefabrik des schwedischen Konzerns Northvolt, beginnt nun der Bau der Gigafabrik “Northvolt Drei” an der Nordseeküste in Heide.

In Anwesenheit von Northvolt-Chef Peter Carlsson und Politik-Prominenz, wie Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther, erfolgte am 25. März der symbolische Spatenstich für die Batteriefabrik.

Ab 2026 soll die Fertigung starten und 2029 dann die volle Kapazität erreicht werden. Um das erwartete Arbeitsaufkommen bewältigen zu können, sollen rund 3.000 Arbeitsplätze enstehen. Die Einrichtung einer Recyclinganlage für gebrauchte Batterien aus Elektroautos wird ebenfalls in Erwägung gezogen. Die Fabrik weckt die Hoffnung auf die Unabhängigkeit Deutschlands von asiatischen Batterieherstellern.

Investitionsvolumen beträgt 4,5 Milliarden Euro

Die Baukosten werden auf insgesamt 4,5 Milliarden Euro geschätzt. Bund und Schleswig-Holstein haben bereits Fördermittel in Höhe von 700 Millionen Euro zugesagt und weitere 202 Millionen Euro garantiert. Von den Fördermitteln entfallen etwa 564 Millionen Euro auf den Bund und bis zu 137 Millionen Euro auf das Land. Ohne diese Förderung hätte sich Northvolt für einen Standort in den USA entschieden, da dem Unternehmen dort auf der Grundlage des Inflation Reduction Act Unterstützung angeboten wurde.

Einige Ökonomen haben die Subventionen kritisiert, darunter auch Prof. Dr. Moritz Schularick, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Kiel:

Unter dem Strich ist der Spatenstich sehr teuer, und wie erfolgreich diese Maßnahme für Deutschland und Schleswig-Holstein tatsächlich ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen“.

Zudem verdeutlicht Schularick, dass das “Geld aus den Subventionen nun vom Steuerzahler aufgebracht werden muss und damit an anderer Stelle fehlt, etwa bei Investitionen in Bildung oder Infrastruktur“.

Northvolt Kunden: VW, BMW, Scania und Volvo Cars

Seit 2022 fertigt Northvolt in der Anlage im schwedischen Skellefteå. Der Forschungs- und Entwicklungscampus für Batteriezellen des Unternehmens befindet sich in Västerås, Schweden.

An Northvolt sind große europäische Autokonzerne beteiligt. Mit rund 21 Prozent ist Volkswagen der größte Anteilseigner, gefolgt von BMW und Goldman Sachs. Zu Kunden des schwedische Konzerns zählen neben VW und BMW auch Scania und Volvo Cars.


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