Könnten bald hunderttausende LKW in Deutschland still stehen? Wie bereits berichtet, mussten die SKW Stickstoffwerke Piesteritz ihren Betrieb in allen Ammoniakanlagen aus Kostengründen einstellen. Und Ammoniak ist der Grundstoff für AdBlue, der aus Erdgas hergestellt wird.
Der Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) Dirk Engelhardt warnte letzte Woche und seiner Meinung nach könnten im schlimmsten Fall tatsächlich LKW stehen bleiben. Da zum einen SKW Piesteritz schon seit mehr als zwei Wochen den Dieselzusatz nicht mehr produziert und eine alternative Beschaffung bei einer drohenden Adblue-Mangellage schwierig sei, so Engelhardt weiter. Zudem sei ein Import aus dem Ausland auch schwierig, da überall in Europa die Werke still stehen. Außerdem fehlten die Transportkapazitäten, um die benötigten Mengen zu transportieren. Der Adblue-Verbrauch der LKW auf deutschen Straßen liegt laut BGL bei etwa 5 Millionen Litern pro Tag.
In der Bundesregierung hat man den Ernst der Lage offenbar noch nicht erkannt. Noch haben viele Unternehmen AdBlue-Reserven, aber wenn die aufgebraucht sind und nicht genügend neu produziert wird, wird die Knappheit sehr schnell eintreten. Dann steht Deutschland. Und zwar nicht nur ein Großteil der LKW, die unsere Supermärkte beliefern, sondern auch viele Fahrzeuge auf Baustellen oder Traktoren in der Landwirtschaft“, so BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt gegenüber Focus Online.
Bundesministerium bittet um Hilfe
Die Regierung hat sich wachgerüttelt und angesichts der aktuellen AdBlue-Situation, heißt es, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den BGL um Unterstützung bei der Erstellung eines Lagebildes gebeten. Der BGL hat daher unter nachstehendem Link eine Blitzumfrage zur AdBlue-Verfügbarkeit erstellt und bittet um Teilnahme an der Umfrage <<< HIER >>>
