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Italien: Steuergutschrift für den Kauf von AdBlue

AdBlue ist knapp und teuer. Deshalb will die Regierung in Italien Käufer mit einer Steuergutschrift entlasten.

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Erste Probleme im Zusammenhang mit der Gaskrise zeigten sich im März dieses Jahres. Damals hatte der europäische AdBlue-Hersteller Yara hat die Ammoniak- und Harnstoffproduktion in bestimmten Werken um bis zu 45 Prozent gedrosselt. Betroffen waren die Produktionsstätten in Ferrara (Italien) und Le Havre (Frankreich).

Im August hat es auch deutsche Unternehmen getroffen. Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz mussten aus Kostengründen vorübergehend alle Ammoniakanlagen  stilllegen. Wie der Sprecher des Unternehmens damals mitteilte, würde die Inbetriebnahme einer Ammoniakanlage in einem Monat so viel Verluste generieren, wie man im Jahr an Gewinn hätte. Letztendlich hat der Hersteller nach rund dreiwöchigem Stillstand eine von zwei der Anlagen wieder in Betrieb genommen.

AdBlue-Preise explodieren

Die hohe Nachfrage bei gleichzeitig gedämpfter Produktion hat aber einen massiven Preisanstieg des Dieselzusatzes zur Folge. Laut Angaben des ADAC unter Berufung auf den BGL hat sich der AdBlue-Preis seit Januar 2021 fast verdreifacht.

Der Preis für AdBlue hat sich von Januar 2021 bis Juli 2022 fast verdreifacht, sich bis Ende August in etwa vervierfacht und dürfte im September zu weiteren 'Höhenflügen’ ansetzen – wenn man überhaupt noch welches bekommt. Wir haben aber auch Mitgliedsunternehmen, bei denen sich die Einkaufspreise für AdBlue bis dato bereits verfünf- oder versiebenfacht haben, wird BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt vom ADAC zitiert.

Steuerermäßigung für AdBlue in Italien

AdBlue ist aktuell also nicht nur knapp, sondern auch teuer. Deshalb will die italienische Regierung Käufer mit einer Steuergutschrift entlasten, berichtet das Portal uominietrasporti.it. Wer den Dieselzusatz in 2022 gekauft hat,  kann die Kosten teilweise von der Steuer absetzen.  Die dortigen Behörden haben vor kurzem eine Telematikplattform gelauncht, über die man Anträge für eine Steuergutschrift in Höhe von 15 Prozent einreichen kann. Die Anträge können bis zum 21. November eingereicht werden. Die Regierung hat satte 29,6 Millionen Euro für die Entlastungen vorgesehen.

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