Die Brenner-Autobahn von Österreich über den Alpenpass nach Italien gilt als eine der meistbefahrenen Alpentransitstrecken Europas. Nach Angaben des Landes Tirol wurde die Strecke 2017 von etwa 2,25 Millionen Lastwagen befahren. Es ist acht Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anwohner beschweren sich über Lärm und Abgase.
An besonders verkehrsreichen Tagen führt Österreich die sogenannten Lkw-Blockabfertigungen durch. Es werden dann maximal 250 Laster pro Stunde über die Grenze gelassen.
„Wir werden diesen Weg im Jahr 2018 fortsetzen“, erklärte im Januar Landeshauptmann Günther Platter. Zur Verbesserung der Situation plant das Land 20 bis 30 weitere Blockabfertigungen.
Die bayerische Staatsregierung ärgert sich regelmäßig über die Staus auf deutscher Seite.
Österreich verstößt klar gegen den EU-Grundsatz des freien Warenverkehrs“, kritisierte im Dezember Bundesminister Christian Schmidt. „Die Lkw-Blockabfertigung muss ein Ende haben“, hob er hervor.
Das Treffen in Bayern
Am Montag sitzt Schmidt in München mit seinen Kollegen aus Österreich und Italien, Norbert Hofer und Graziano Delrio am Tisch. Dabei ist auch der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter.
Die EU-Kommission versucht nun zu schlichten. Sie hat den Brenner-Gipfel einberufen und schickt ihren Koordinator für den Verkehrskorridor Skandinavien-Mittelmeer, Pat Cox, nach München.
Österreich will erreichen, dass mehr Güter auf die Schiene verlagert werden. Dazu solle die Lkw-Maut auf der Strecke steigen. In Bayern und Südtirol sei sie im Gegensatz zu Österreich viel zu niedrig. Deshalb verhandelt Österreich mit seinen Nachbarn über die sogenannte Korridormaut. Die italienischen Regionen Südtirol und Trentino wären dabei, aber Bayern und Deutschland sind dagegen.
Quellen: br.de, grenzecho.net