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Foto: CMA CGM Jacques Saadé @Plisson

CMA CGM: EU-Genehmigung für Übernahme. Ocean-Alliance-Kooperation bis 2032

Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Bolloré Logistics durch CMA CGM nach der EU-Fusionskontrollverordnung geprüft und genehmigt, die allerdings an Bedingung geknüpft ist.

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Der größte Schifffahrt-Deal vom Vorjahr wurde nun von der Europäische Kommission genehmigt. Demnach darf die Übernahme des französischen Transport- und Logistikunternehmens Bolloré Logistics durch die Reederei CMA CGM für über 5 Milliarden US-Dollar vollzogen werden. Die Genehmigung wurde unter dem Vorbehalt konkreter Verpflichtungszusagen der Zusammenschlussparteien erteilt, die vollständig umgesetzt werden müssen.

Bedenken der Europäischen Kommission

Die Untersuchung der Kommission ergab, dass der Zusammenschluss in der ursprünglich angemeldeten Form den Wettbewerb auf dem Markt für Seefrachtspeditionsdienste in Martinique, Guadeloupe und Französisch-Guayana einschränken würde, da durch die Übernahme enge vertikale Verbindungen zwischen den Unternehmen entstehen würden:

  • den vorgelagerten Containerlinienschifffahrtstätigkeiten von CMA CGM auf Routen zwischen Europa und Martinique, Guadeloupe und Französisch-Guayana und
  • den nachgelagerten Seefrachttätigkeiten von Bolloré Logistics in diesen Gebieten.

Die Europäische Kommission kam zu dem Schluss, dass CMA CGM angesichts seiner hohen Marktanteile auf diesen Überseerouten und der Wettbewerbsstruktur in diesen Gebieten die Möglichkeit und den Anreiz haben könnte, Bolloré Logistics gegenüber konkurrierenden Unternehmen zu bevorzugen.

Verpflichtungszusagen der Logistiker

Daraufhin haben die beiden Logistiker aus Frankreich Abhilfemaßnahmen vorgeschlagen, um das gesamte Geschäft von Bolloré Logistics in Guadeloupe, Martinique, St. Martin und Französisch-Guayana zu veräußern und eine „Reihe von Vermögenswerten im französischen Mutterland zu verkaufen, die mit diesem Geschäft im Zusammenhang stehen”. Mit diesen Zusagen werden die festgestellten wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Europäischen Kommission in toto ausgeräumt.


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Ocean-Alliance-Reedereien kooperieren weitere fünf Jahre

Führende Schifffahrtsunternehmen und Gründungsmitglieder des weltweit größten Schifffahrtsnetzes, der Ocean Alliance, haben gestern, am 27. Februar 2024 die Verlängerung ihrer operativen Zusammenarbeit um mindestens weitere fünf Jahre bekannt gegeben. Die in Shanghai in einer Absichtserklärung unterzeichnete Verlängerung sieht eine Fortsetzung der Partnerschaft bis 2032 vor.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2017 vereint die Ocean Alliance die vier Reedereien CMA CGM, COSCO SHIPPING, Evergreen und OOCL.

Die Allianz ist auf sieben wichtige Ost/West-Handelsrouten ausgerichtet, die in erster Linie Asien mit Nordamerika und Europa verbinden, mit dem Ziel den Kunden schnelle Transitzeiten, wettbewerbsfähige Abfahrtszeiten und eine umfassende Hafenabdeckung zu bieten.

Diese Entscheidung kommt nach sieben Jahren erfolgreicher Tätigkeit der Ocean Alliance, die sich als wichtiger Akteur in der globalen Schifffahrtsindustrie etabliert hat.

Seit 2017 engagiert sich die CMA CGM-Gruppe gemeinsam mit ihren Partnern in der OCEAN Alliance dafür, das größte Schifffahrtsnetzwerk mit den besten Dienstleistungen zu bündeln. Die Entscheidung, unsere Zusammenarbeit für mindestens fünf weitere Jahre zu verlängern, unterstreicht unser Engagement, die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen und noch sicherere, zuverlässigere und nachhaltigere Lieferketten aufzubauen. Unsere Vielfalt ist unsere Stärke, gemeinsam werden wir weiterhin Pionierarbeit in unserer Branche leisten”, so Rodolphe Saadé, Vorstandsvorsitzender und CEO der CMA CGM-Gruppe.

Zusammenarbeit: Pölös Zsófia

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