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Coronavirus: Bedarf für Logistikimmobilien könnte zunehmen

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Die weltweite Pandemie Corona trifft viele Branchen hart, aber gerade der Lager- und Logistikimmobilienmarkt könnte von der Situation profitieren.  Laut der Realogis-RLI Unternehmensgruppe könnte der Bedarf für Mietflächen steigen.

Wir verzeichnen derzeit in allen unseren Niederlassungen eine hohe Nachfrage nach Mietflächen für Heimlieferdienste. Aufgrund einen sprunghaften Anstiegs der Online ausgelösten Belieferung nach Hause wollen Anbieter dieser Services ihre vorhandenen Lagerkapazitäten weiter deutlich ausbauen. Exponentiell steigen auch die Anfragen von Lebensmitteleinzel- und Großhändlern, die neue Verteil- und Versandzentren schaffen wollen, und hierfür kurzfristig Grundstücksankäufe tätigen wollen kommentiert Umut Ertan, Gründer und Gesellschafter der Realogis-RLI Unternehmensgruppe.

 

Gleichzeitig, so die Realogis-RLI Unternehmensgruppe, erhöhe sich auch der Einlagerungsbedarf von Industrie- und Konsumgüterhändlern, insbesondere für Güter des täglichen Bedarfs (Fast moving consumer goods, FMCG).

Bedarf für Logistikimmobilien könnte zunehmen

Die Realogis-RLI Unternehmensgruppe rechnet damit, dass der Bedarf sowohl für hochmoderne Logistikimmobilien aber auch für einfache bzw. ältere Lagerflächen u.a. für die Belieferung der letzten Meile in den nächsten Monaten spürbar zunehmen wird. Dieses betrifft sowohl zentrale innerstädtische Lagen als auch die Speckgürtel von Ballungszentren.

Weltweite Lieferketten (sogenannte Supply Chains) werden in Zeiten von Corona ebenfalls auf den Prüfstand gestellt. Die Realogis-RLI Unternehmensgruppe geht davon aus, dass es zu einer Rückbesinnung auf das weltweit einzigartige Verkehrs- und Infrastrukturnetz Deutschlands im Logistikbereich kommen wird, welches in unabhängigen Studien regelmäßig den ersten Platz erzielt.

In der Folge werden in den nächsten zwölf Monaten in Deutschland neue Produktionsstätten entstehen, die zum Teil erst noch gebaut werden müssen, sagt Umut
Ertan.

Einen sofortigen Bedarf sieht er im Bereich von Lager- und Logistikflächen für Ersatzund Produktionsteile, um die Industrie aus Deutschland heraus zu versorgen, um den mit Abstand größten und bedeutendsten Markt in Europa zu sichern.

Wir appellieren an die Gemeinden und Kommunen ihre Genehmigungsprozesse zu beschleunigen, um Projektentwicklern und Investoren die Möglichkeit zu geben, ihre
Logistikimmobilienprojekte zügig umzusetzen, so Umut Ertan.

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Lagerflächenbedarfs und Leerstandsquoten zwischen 1 bis maximal 3 % an den Top Regionen München, Stuttgart, Köln, Düsseldorf,
Frankfurt, Hamburg City und Berlin City – bereits vor der Corona Krise – geht die RealogisRLI Unternehmensgruppe davon aus, dass die Mieten für Lager- und Logistikflächen steigen werden und sich die Preise für Top Lager- und Logistikflächen zumindest halten werden.

In Zeiten großer wirtschaftlicher Verwerfungen, wie zuletzt in 2008/2009 und auch jetzt in Zeiten der Corona-Krise, zeigt sich, dass insbesondere der stationäre Einzelhandel – Food und Konsumgüter ausgenommen – sowie der Büromarkt in Krisenzeiten spürbar nachgeben.
In der Folge fallen die Mieten, Anmietungen werden verschoben oder abgesagt. Schweren Zeiten sehen Shopping Malls und große Retail-Flächen, sogenannte Fachmarktflächen, entgegen, die meistens auch am Stadtrand oder außerhalb liegen.

Händler hingegen, die ihr stationäres Geschäft bereits ins Internet verschoben haben, profitieren in solchen Zeiten, wenn der überwiegende Teil als Online-Bestellung aus Lager- und Logistikimmobilien herausabgewickelt wird, berichtet Umut Ertan.

Foto: MJ

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