Foto: Deutsche Bahn AG/Oliver Lang

Deutsche Bahn will 30.000 Stellen streichen

Deutsche Bahn blickt auf ein schwaches erstes Halbjahr zurück. Der Konzern plant einen massiven Stellenabbau.

Lesezeit 3 Min.

Das erste Halbjahr 2024 brachte dem DB-Konzern einen operativen Verlust von minus 677 Millionen Euro ein. Das Ergebnis lag damit 950 Millionen Euro unter dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2023. Das Konzernergebnis nach Ertragsteuern betrug minus 1,2 Milliarden Euro. Der Umsatz des DB-Konzerns sank dagegen leicht um drei Prozent auf 22,3 Milliarden Euro.

Die Schienengüterverkehrstochter DB Cargo beförderte im ersten Halbjahr 2024 etwa 93 Millionen Tonnen Fracht, was 10,2 Prozent weniger war als in den ersten sechs Monaten 2023. Die Verkehrsleistung sank um 7,6 Prozent und der Umsatz um 106 Millionen Euro auf 2,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 66 Millionen Euro auf minus 261 Millionen Euro gefallen.

Lediglich die zum Verkauf stehende Logistik-Tochter DB Schenker hat dem Konzern Profite gebracht und konnte die schlechten Ergebnisse des Konzerns leicht abfedern. DB Schenker verzeichnete einen operativen Gewinn von 520 Millionen Euro.

Geschäfte müssen profitabler werden

DB befindet sich derzeit inmitten einer strukturellen Neuorganisation. Der Konzern will sich künftig noch stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren.

Dank des im Mai abgeschlossenen Verkaufs von DB Arriva ist es gelungen, die Verschuldung um mehr als eine Milliarde Euro zu reduzieren.

Extremwetterereignisse in nie dagewesenem Ausmaß haben die ohnehin sanierungsbedürftige Schieneninfrastruktur an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht und die betriebliche und finanzielle Lage im Personen- und Güterverkehr verschärft. Dazu kamen Streiks und Havarien wie der Rauhebergtunnel. […] Trotz dieser Belastungen wollen wir im Gesamtjahr 2024 im DB-Konzern operativ wieder schwarze Zahlen schreiben. Deshalb haben wir neben der Sanierung der Infrastruktur auch kurzfristige Maßnahmen zur Stabilisierung der betrieblichen und der wirtschaftlichen Lage eingeleitet, sagte DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz.

Allein die wirtschaftlichen Belastungen aus Streiks sollen den Konzern im ersten Halbjahr 300 Millionen Euro gekostet haben.

Darüber hinaus plant der Konzern einen massiven Arbeitsplatzabbau. In den nächsten fünf Jahren sollen insgesamt 30.000 Vollzeitstellen gestrichen werden.

Gesamtjahr mit schwarzen Zahlen

Trotz dieser Schwierigkeiten erwartet DB für das Gesamtjahr 2024 wieder operativ schwarze Zahlen. Zwar wurde die Prognose von März leicht nach unten korrigiert, trotzdem erwartet der Konzern einen Umsatz von 45 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn in Höhe von etwa einer Milliarde Euro.

Tags